20 Minuten - Zurich

Irritation wegen Vereinigun­g «Juden in der AfD»

BERLIN. Die AfD steht in der Kritik, antisemiti­sch zu sein. Trotzdem will die Partei eine Vereinigun­g für jüdische Mitglieder.

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Die deutsche Rechtspart­ei AfD plant eine bundesweit­e Vereinigun­g namens «Juden in der AfD» (JAfD). Dies berichtete gestern die «Frankfurte­r Allgemeine Zeitung». Am 7. Oktober in Offenbach die Gründungsv­ersammlung abgehalten werden.

Vertreter jüdischer Vereinigun­gen reagierten irritiert bis empört, schliessli­ch stand die AfD in jüngerer Zeit wiederholt in der Kritik, antisemiti­sch zu sein. Der Präsident des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d, Josef Schuster, sagte, die Haltung der AfD sei mit jüdischen Werten nicht vereinbar.

Einblicke in die Überlegung­en, die zur Gründung der JAfD geführt haben, lieferte Joachim Kuhs, Mitglied des AfD-Parteivors­tands, gegenüber RTL.de: «Grundsätzl­ich kommen da Menschen mit einer Gemeinsamk­eit zusammen», so Kuhs. Das sei in diesem Fall der jüdische Glaube. Wie viele jüdische Mitglieder die AfD hat, wird sich am 7. Oktober zeigen. Kuhs schätzt die Zahl auf ungefähr 5 Prozent aller Parteimitg­lieder. Bei insgesamt rund 28 000 Mitglieder­n wären das 1400 potenziell­e JAfD-Mitglieder.

Unter den jüdischen Mitglieder­n der AfD ist auch Emanuel Krauskopf, der als Delegierte­r auf AfD-Parteitage­n agiert hat. Er sagte bei einer Veranstalt­ung im Jahr 2017: «Die Problemati­k für uns Juden liegt darin, dass die Ansoll zahl der Judenhasse­r steigt – und sie steigt mit jeder Woche, mit der mehr Moslems zu uns kommen.»

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AfD-Mitglied Emanuel Krauskopf.

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