Irritation wegen Vereinigung «Juden in der AfD»
BERLIN. Die AfD steht in der Kritik, antisemitisch zu sein. Trotzdem will die Partei eine Vereinigung für jüdische Mitglieder.
Die deutsche Rechtspartei AfD plant eine bundesweite Vereinigung namens «Juden in der AfD» (JAfD). Dies berichtete gestern die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Am 7. Oktober in Offenbach die Gründungsversammlung abgehalten werden.
Vertreter jüdischer Vereinigungen reagierten irritiert bis empört, schliesslich stand die AfD in jüngerer Zeit wiederholt in der Kritik, antisemitisch zu sein. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte, die Haltung der AfD sei mit jüdischen Werten nicht vereinbar.
Einblicke in die Überlegungen, die zur Gründung der JAfD geführt haben, lieferte Joachim Kuhs, Mitglied des AfD-Parteivorstands, gegenüber RTL.de: «Grundsätzlich kommen da Menschen mit einer Gemeinsamkeit zusammen», so Kuhs. Das sei in diesem Fall der jüdische Glaube. Wie viele jüdische Mitglieder die AfD hat, wird sich am 7. Oktober zeigen. Kuhs schätzt die Zahl auf ungefähr 5 Prozent aller Parteimitglieder. Bei insgesamt rund 28 000 Mitgliedern wären das 1400 potenzielle JAfD-Mitglieder.
Unter den jüdischen Mitgliedern der AfD ist auch Emanuel Krauskopf, der als Delegierter auf AfD-Parteitagen agiert hat. Er sagte bei einer Veranstaltung im Jahr 2017: «Die Problematik für uns Juden liegt darin, dass die Ansoll zahl der Judenhasser steigt – und sie steigt mit jeder Woche, mit der mehr Moslems zu uns kommen.»