191 000 Menschen warten auf Hilfe
JAKARTA. Indonesien bittet nach der Tsunamikatastrophe mit Hunderten Toten um internationale Hilfe. Auch die Schweiz schickt ein Expertenteam.
Nach der Tsunami-Katastrophe auf der Insel Sulawesi bittet Indonesien um internationale Hilfe. Vier Tage nach dem Beben sind noch immer einige Gebiete von der Aussenwelt abgeschnitten. Bisher wurden über 830 Tote geborgen, doch die Zahl der Opfer dürfte noch deutlich steigen. Nach Schätzungen der UNO brauchen 191000 Menschen dringend Hilfe. Es fehlt an Räumgerät und Medikamenten, Lebensmittel und Wasser werden knapp.
Bei den Rettungsarbeiten auf der indonesischen Insel Sulawesi graben die Helfer zum Teil mit blossen Händen, weil es an Gerät fehlt. Nach über 48 Stunden konnten sie in verschiedenen Gebieten Überlebende bergen, eine Frau laut Behörden gar nach drei Tagen aus den Überresten ihres Hauses. «Wir hörten viele Hilferufe, darunter auch die Stimme eines Kindes», sagte ein Helfer in der Küstenstadt Palau. «Wir versuchen, mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Sie sind zwischen Leben und Tod gefangen.» Die Zeit, um in den Trümmern noch Überlebende zu finden, wird immer knapper. Und die Einsatzkräfte gelangen erst nach und nach in die Gebiete, in denen die Serie von Erdbeben am Freitag besonders schlimm war. Nach UNOSchätzungen benötigen 191 000 Menschen Nothilfe.
In Anbetracht der Katastrophe hat die indonesische Regierung gestern um internationale Hilfe gebeten. Am Abend brachen deshalb wie am Samstag angeboten ein Schweizer Vorausdétachement bestehend aus sieben Experten aus den Bereichen Medizin, Wasser, Bau und Logistik von Zürich aus in den Inselstaat auf.
Bei der Erdbeben und Tsunamikatastrophe sind offiziellen Angaben zufolge mehr als 840 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl müsse jedoch ständig nach oben korrigiert werden, es könnten am Ende Tausende sein, fürchtet Sutopo Purwo Nugroho vom indonesischen Katastrophenschutz.