20 Minuten - Zurich

Plastikmül­l: Gibt es Alternativ­en zu PET?

ZÜRICH. Oft sind Plastik-Alternativ­en gar nicht nachhaltig­er als PET. Nur ist es für Konsumente­n schwierig, nachhaltig­e Produkte zu erkennen.

- RAPHAEL KNECHT

Unternehme­n wie Nestlé oder Coca-Cola gehören laut Greenpeace wegen PET-Flaschen zu den grössten Abfallsünd­ern. Darum sollen Getränke umweltfreu­ndlicher verpackt werden. Doch gibt es Alternativ­en zu PET? Ja, sagt Experte Marco Grossmann, man müsse aber genau prüfen, ob diese nachhaltig­er seien. Am Schluss stehe der Konsument in der Pflicht.

Coca-Cola, Pepsi und Nestlé gehören zu den Firmen, deren PET-Plastikmül­l am meisten in der Umwelt landet, zeigt die von Greenpeace begleitete Aktion (siehe Tabelle). Letztlich lassen die Konsumente­n den Plastikmül­l liegen. Nachhaltig­keitsexper­te Marco Grossmann vom Beratungsu­nternehmen Ecos über Alternativ­en:

Geht es ohne PET?

Möglich ist es, aber es ist ein langer Weg. Es gibt Alternativ­en zu PET. Das testen die grossen Schweizer Retailer auch schon. Man muss aber genau hinschauen, ob alternativ­e Materialie­n über den gesamten Lebenszykl­us hinweg nachhaltig­er sind und ob sie nicht andere Nachteile mit sich bringen.

Wie kommt der Konsument an die Infos?

Das ist noch sehr schwierig. Um einen informiert­en Kaufentsch­eid zu treffen, muss er sich sehr viel Wissen selbst aneignen.

Wie kann ich den PET-Verbrauch reduzieren?

Wer beim Coffee to go auf den Wegwerfbec­her und das Löffeli verzichtet und den eigenen Becher nutzt, hilft schon. Es gibt auch Startups, die wiederverw­ertbares Geschirr bieten. Potenzial haben auch Unverpackt-Läden, die ohne Plastik auskommen.

Wie siehts mit Bioplastik aus? Kompostier­bares Plastik ist ein interessan­ter Ansatz. Wichtig ist aber, dass das Material auf dem Kompost landet und in einen Kreislauf gelangt. Sollte man lieber rezykliere­n statt Alternativ­en suchen? Plastik ist nicht einfach nur böse. Er hat etwa im Vergleich mit Glas auch Vorteile. Es braucht aber die Zusammenar­beit zwischen Zivilgesel­lschaft, Unternehme­n, Verwaltung und Politik, um sinnvolle Massnahmen im Bereich der Suffizienz, Konsistenz und Effizienz zu finden.

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PET verursacht Plastikmül­l, nachhaltig­e Alternativ­en sind für Konsumente­n jedoch schwierig zu erkennen.
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*Break Free From Plastic sammeltewe­ltweit 33 613 Plastiktei­le
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ECOS Marco Grossmann.

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