Sie geht dazwischen, als Dealer Polizist angreift
ZÜRICH. D. M. half einem Polizisten, der von einem Mann angegriffen wurde. Jetzt wird sie dafür ausgezeichnet.
Die 35-jährige D. M.* wartete beim Stauffacher aufs Tram, als eine Personenkontrolle neben ihr eskalierte. Zwei Polizisten hatten am 5. September eine 27-jährige Frau und ihren 28-jährigen Begleiter angehalten. Das Paar trug 50 Gramm Kokain auf sich. «Die beiden Personen fielen gar nicht auf», sagt die Mitarbeiterin des Lokals Brooklyn Burger. «Ich war aber auch müde. Meine Schicht im Restaurant war gerade zu Ende.» Dann habe der Mann plötzlich geschrien, seine Begleiterin habe die Tasche gepackt und sei losgerannt. Die Polizistin folgte ihr: «Ich konnte die beiden nicht mehr sehen.» In der Zwischenzeit verpasste der Mann dem Polizisten einen Schlag ins Gesicht. «Er blutete am Mund und sah leicht benommen aus.»
Der Angreifer habe aber nicht lockergelassen und nach der Dienstwaffe des Polizisten gegriffen. Da konnte die 35-Jährige nicht mehr tatenlos zusehen: «Ich dachte mir, wer weiss, was passiert, wenn er die Pistole erwischt.» Sie eilte dem Polizisten zu Hilfe, worauf dieser sich mit dem Pfefferspray wehren konnte. Die Verstärkung konnte die beiden Dealer dann verhaften. «Ich hatte unglaubliche Angst», sagt M., dennoch sei sie die Einzige gewesen, die geholfen habe: «Die anderen haben nur zugeschaut.» Für sie sei es selbstverständlich, Mitmenschen zu helfen.
Wegen ihres mutigen Eingreifens zeichnet die Stadtpolizei Zürich die Frau nun für ihre Zivilcourage aus. Sprecherin Judith Hödl: «Das Eingreifen der Frau war wirklich heldenhaft.» MONIRA DJURDJEVIC
*Name der Redaktion bekannt