Was trieb E. A. (19) zur Wahnsinns-Tat?
FRAUENFELD. Der Tatverdächtige im Tötungsdelikt ist ein Waffennarr: Im Lehrbetrieb tauchte er mit einer Pistole auf, auf Facebook postete er Fotos eines Gewehrs.
Der 19-jährige E. A. soll am Dienstag in Frauenfeld seine Grossmutter getötet haben. Der Elektroinstallateur-Stift mit Wurzeln in Mazedonien litt offenbar unter psychischen Problemen. Bizarr: Unmittelbar nach der Tat ging er als Erstes zur Polizei, um sein Handy abzugeben, bevor er sich Richtung Flughafen Zürich absetzte. Später wurde er dort festgenommen.
In einer Wohnung in Frauenfeld wurde am Dienstagabend eine Frau getötet – mutmasslich vom eigenen Enkel. Wenig später verhaftete die Kapo Zürich am Flughafen einen 19-Jährigen. Der Mann, der auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, steht unter dringendem Tatverdacht.
Unmittelbar nach der Tat suchte E. A.* einen Polizeiposten auf und gab dort sein Handy ab. Dies bestätigt die Kapo Thurgau. Da zu diesem Zeitpunkt noch kein Notruf eingegangen war, hatten die Beamten auch keinen Grund, den Mann festzunehmen.
Laut mehreren Aussagen hatte der junge Mann psychische Probleme. «Er wurde vor einem Monat in eine Klinik eingeliefert, dann aber wieder entlassen», sagt ein Zeuge. Er habe Drogenprobleme gehabt.
Auch an seinem Arbeitsplatz hatte A. für Aufregung gesorgt. Der angehende Elektroinstallateur nahm Ende letzter Woche eine Waffe mit in den Betrieb in Aadorf, wie der «Blick» schreibt. Deshalb sei die Kapo Thurgau aufgeboten worden. Polizei-Sprecher Matthias Graf: «Es handelte sich um eine Schreckschusspistole.» Die sei sichergestellt worden. Der Waffennarr, der auf Facebook auch Bilder eines Gewehrs postete, sei gestern Nachmittag befragt worden, sagte Graf.
Wie Anwohner weiter be- richten, zog die Familie, die ursprünglich aus Mazedonien stammt, vor wenigen Jahren aus Italien in die Schweiz. Hier habe sie sich zuerst in Aadorf niedergelassen, seit einem Jahr lebe sie in Frauenfeld.
Neben den Eltern und der Grossmutter wohnten auch die zwei Brüder von A. in der Wohnung – einer ist im Grundschulalter, der andere ein Teenager. Letzterer soll in einem Thai-Imbiss arbeiten, der sich im selben Haus befindet. Er gehe noch zur Schule und verdiene mit dem Nebenjob sein Geld. Er wird als sehr freundlich beschrieben. *Name der Redaktion bekannt