Zürcher Touristin bringt Müll zurück nach Hause
ZÜRICH. Eine Organisation ruft dazu auf, in den Strandferien täglich drei Stück Plastik einzusammeln. Eine Zürcherin bringt gleich einen ganzen Berg zurück in die Schweiz.
15 grosse Joghurtbecher, 7 Eierverpackungen, 22 PET-Flaschen, Trinkhalme, 9 Konservendosen, Shampoos, kaputte Schnorchelbrillen: All das hat Martina S.* als Andenken aus den GriechenlandFerien mitgebracht: «Vor mir stehen gigantische Plastiktaschen voller Müll.» Da sie den Abfall mit ihrer Reisegruppe produziert habe, fühle sich dafür verantwortlich, ihn richtig zu entsorgen – das sei in der Schweiz meist besser garantiert.
«Wenn wir uns über die Verschmutzung der Meere aufregen, können wir unseren Wohlstandsmüll nicht den südeuropäischen Gastgebern überlassen. Irgendwann hatte ich eine Wasserschildkröte zu viel gesehen, durch deren Schnabel sich ein Plastikröhrli bohrte», sagt die 61-Jährige. Die Idee kam ihr aber auf Facebook. Dort ruft die Umweltgruppe Three Pieces of Plastic dazu auf, in den Ferien am Meer täglich drei Plastikteile aufzusammeln und richtig zu entsorgen. Da sie mit Auto und Fähre gereist seien, habe sie den Abfall gut transportieren können.
Die Umweltorganisation Greenpeace freut sich, wenn Menschen Verantwortung übernehmen. Das Mitnehmen von Plastik löse das Problem aber nicht, sagt Sprecher Marco Pfister: «Auch in der Schweiz wird ausser PET praktisch kein Plastik rezykliert.» Vor allem die Industrie sei in der Pflicht, Einweg-Plastik zu reduzieren. *Name der Redaktion bekannt.