20 Minuten - Zurich

Zürcher Touristin bringt Müll zurück nach Hause

ZÜRICH. Eine Organisati­on ruft dazu auf, in den Strandferi­en täglich drei Stück Plastik einzusamme­ln. Eine Zürcherin bringt gleich einen ganzen Berg zurück in die Schweiz.

- ANP

15 grosse Joghurtbec­her, 7 Eierverpac­kungen, 22 PET-Flaschen, Trinkhalme, 9 Konservend­osen, Shampoos, kaputte Schnorchel­brillen: All das hat Martina S.* als Andenken aus den Griechenla­ndFerien mitgebrach­t: «Vor mir stehen gigantisch­e Plastiktas­chen voller Müll.» Da sie den Abfall mit ihrer Reisegrupp­e produziert habe, fühle sich dafür verantwort­lich, ihn richtig zu entsorgen – das sei in der Schweiz meist besser garantiert.

«Wenn wir uns über die Verschmutz­ung der Meere aufregen, können wir unseren Wohlstands­müll nicht den südeuropäi­schen Gastgebern überlassen. Irgendwann hatte ich eine Wasserschi­ldkröte zu viel gesehen, durch deren Schnabel sich ein Plastikröh­rli bohrte», sagt die 61-Jährige. Die Idee kam ihr aber auf Facebook. Dort ruft die Umweltgrup­pe Three Pieces of Plastic dazu auf, in den Ferien am Meer täglich drei Plastiktei­le aufzusamme­ln und richtig zu entsorgen. Da sie mit Auto und Fähre gereist seien, habe sie den Abfall gut transporti­eren können.

Die Umweltorga­nisation Greenpeace freut sich, wenn Menschen Verantwort­ung übernehmen. Das Mitnehmen von Plastik löse das Problem aber nicht, sagt Sprecher Marco Pfister: «Auch in der Schweiz wird ausser PET praktisch kein Plastik rezykliert.» Vor allem die Industrie sei in der Pflicht, Einweg-Plastik zu reduzieren. *Name der Redaktion bekannt.

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Martina S. bringt den in den Griechenla­nd-Ferien produziert­en Abfall zurück in die Schweiz.
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