Swiss-Manager empört eigene Flugbegleiter
ZÜRICH. Swiss-Manager Lorenzo Stoll nimmt in einem Interview die Arbeit seiner Flugbegleiter wenig ernst. Diese sind empört.
Ein Interview eines Swiss-Topmanagers sorgt bei den Flugbegleitern für Empörung. Lorenzo Stoll, bei der Swiss als Direktor für die Westschweiz zuständig, meint auf die Frage nach dem niedrigen Lohn für das Swiss-Bordpersonal: «Lassen sie uns nicht vergessen, dass unsere Anforderungen für die persönliche Qualifikation der Flugbegleiter nicht super-, superhoch sind.»
«Für uns ist das eine grosse Beleidigung und wirkt wie ein Schlag ins Gesicht», sagt Denny Manimanakis zu 20 Minu- ten. Der Präsident der Gewerkschaft des Swiss-Kabinenpersonals will Stoll nächste Woche bei einer Managementsitzung auf das Interview von CNN Money Switzerland noch einmal ansprechen. Das Gespräch wurde schon im Juli veröffentlicht und hat im Sommer unter dem Personal in der Westschweiz für Unruhe gesorgt. Jetzt wird das Inter- view auch unter den Flugbegleitern in der Deutschschweiz diskutiert.
«Sie brauchen nicht viel Ausbildung, wir trainieren sie im Job und bringen sie zu Arbeitstempo», sagte Stoll weiter über die Flugbegleiter. Laut Manimanakis nehmen auch andere Swiss-Manager die Flugbegleiter nicht ernst und reden von «Huschelis».
Über die Swiss-Medienstelle lässt sich Stoll nun entschuldigen: «Er bedauert sehr, dass er mit seiner Formulierung offenbar die Gefühle seiner Mitarbeitenden sowie anderer Personen des Berufsstandes verletzt hat, dies war nicht seine Absicht.» Stoll schätze die Arbeit und den Einsatz der Flugbegleiter sehr, so die Medienstelle.