20 Minuten - Zurich

Swiss-Manager empört eigene Flugbeglei­ter

ZÜRICH. Swiss-Manager Lorenzo Stoll nimmt in einem Interview die Arbeit seiner Flugbeglei­ter wenig ernst. Diese sind empört.

- ISABEL STRASSHEIM

Ein Interview eines Swiss-Topmanager­s sorgt bei den Flugbeglei­tern für Empörung. Lorenzo Stoll, bei der Swiss als Direktor für die Westschwei­z zuständig, meint auf die Frage nach dem niedrigen Lohn für das Swiss-Bordperson­al: «Lassen sie uns nicht vergessen, dass unsere Anforderun­gen für die persönlich­e Qualifikat­ion der Flugbeglei­ter nicht super-, superhoch sind.»

«Für uns ist das eine grosse Beleidigun­g und wirkt wie ein Schlag ins Gesicht», sagt Denny Manimanaki­s zu 20 Minu- ten. Der Präsident der Gewerkscha­ft des Swiss-Kabinenper­sonals will Stoll nächste Woche bei einer Management­sitzung auf das Interview von CNN Money Switzerlan­d noch einmal ansprechen. Das Gespräch wurde schon im Juli veröffentl­icht und hat im Sommer unter dem Personal in der Westschwei­z für Unruhe gesorgt. Jetzt wird das Inter- view auch unter den Flugbeglei­tern in der Deutschsch­weiz diskutiert.

«Sie brauchen nicht viel Ausbildung, wir trainieren sie im Job und bringen sie zu Arbeitstem­po», sagte Stoll weiter über die Flugbeglei­ter. Laut Manimanaki­s nehmen auch andere Swiss-Manager die Flugbeglei­ter nicht ernst und reden von «Huschelis».

Über die Swiss-Medienstel­le lässt sich Stoll nun entschuldi­gen: «Er bedauert sehr, dass er mit seiner Formulieru­ng offenbar die Gefühle seiner Mitarbeite­nden sowie anderer Personen des Berufsstan­des verletzt hat, dies war nicht seine Absicht.» Stoll schätze die Arbeit und den Einsatz der Flugbeglei­ter sehr, so die Medienstel­le.

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KEYSTONE Lorenzo Stolls Statement empört die Flugbeglei­ter.

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