Essen im Tupperware – darum kochen jetzt plötzlich alle vor
ZÜRICH. Immer mehr Leute schwören auf Selbstgekochtes. Gekauften Produkten trauen sie nicht immer über den Weg.
«Heute habe ich Couscous dabei, das wir in der WG zusammen gekocht haben. Wir kochen jeden Abend in der WG vor und nehmen das Essen am nächsten Tag zum Zmittag mit. Es ist schön, zusammen zu kochen – und viel günstiger, als jeden Tag auswärts zu essen.»
Sandrine Cardinale (21), Studentin
Täglich feiern Food-Blogger in den sozialen Medien ihre Mittagsmenüs – frisch in der Küche zubereitet. Unter dem Hashtag Mealprep präsentieren User ihre Kochkünste – Avocado, Quinoa oder AçaiBeeren sind dabei nicht wegzudenken. Auch viele Studenten und Berufsleute verköstigen sich mittags mit Selbstgekochtem, wie eine Strassenumfrage zeigt. Und Food-Bloggerin Sylwina sagt: «Ich koche mein Mittagessen jeden Abend vor.» So habe sie mehr Kontrolle über die Zutaten. «Den Broccoli, den ich esse, habe ich noch ganz gesehen und weiss, dass er frisch ist.»
Bloggerin und Fotografin Andrea Monica Hug sind qualitativ hochwertige Produkte ebenfalls wichtig. Manchmal kaufe sie deshalb auch in Delikatessenläden ein. Wichtiger als der Preis sei ihr die Qualität. «Viele Fertigprodukte enthalten E-Zusätze.» Food-Bloggerin Kitchwitch findet es schrecklich, einen Teil der Mittagspause vor Regalen und Take-aways zu verbringen und dann noch Schlange zu stehen. Sie koche auch gerne vor, weil sie Fleischgerichte möge. «Kaufe ich das Fleisch selbst, weiss ich, woher es stammt.»
Im Mittagessen aus der eigenen Küche sehen manche Bloggerinnen aber auch finanzielle Vorteile. Sylwina sagt: «20 bis 30 Franken für eine Poke Bowl zu bezahlen, ist einfach crazy. Für 30 Franken kaufe ich eine halbe Gemüseabteilung.»
«Für mich war es heute angenehmer, einen Burger zu kaufen, statt selbst zu kochen. Mit fehlt das Geld nicht, deshalb kann ich es mir leisten, auch mal auswärts zu essen.»
Alexander Rupp (18), Praktikant «Mir fehlt die Zeit zum Vorkochen. Heute habe ich mir einen Linsensalat von Sprüngli für 8.50 Franken gekauft. Preislich finde ich das okay. Die Portion ist zwar relativ klein, aber für mich genau richtig.» Laura Müller (26) Einkaufsassistentin