«WWE 2K19»: Swissness und Frauenpower im Wrestling-Ring
SPORT/SIMULATION. Ein Sportspiel für Grobiane: Die Wrestling-Simulation «WWE 2K19» lässt es krachen, wirkt im Ring aber etwas hüftsteif.
Seien wir ehrlich: Im Vergleich mit anderen Sportsimulationen konnte die Wrestling-Reihe «WWE» des US-Publishers 2K Games nie ganz mithalten. Vor allem technisch und grafisch offenbarte die sportliche Freakshow Mängel; nicht selten erkannten selbst Fans ihre Lieblinge in der Pixelversion kaum. Ruckler und Aussetzer trugen auch nicht gerade zum Spielspass bei.
Die gute Nachricht: Das alles hat sich bei der aktuellen Ausgabe verbessert. Offenbar hat man bei 2K die Engine besser im Griff, weshalb die Kämpfer nun spürbar runder aufeinander losgehen. Den über hundert spielbaren Superstars und Legenden wurden viele neue Bewegungsabläufe programmiert, die nun für ein authentischeres Spielerlebnis sorgen.
Auch grafisch hat sich etwas getan. Noch immer kommen die Figuren nicht an die Echt- heit der Kicker in «Fifa» heran, doch Superstars wie Roman Reigns oder Rey Mysterio können sich sehen lassen. Auffallend auch: Die Zahl der Wrestlerinnen ist so gross wie nie – und mit dem 2-Meter-Hünen Cesaro (Claudio Castagnoli) lässt sich in «WWE» erneut eine Prise Swissness spielen.
Einen Schritt nach vorne hat der neue Karrieremodus gemacht. Dieser überrascht mit einer gut durchdachten Story. Der Aufstieg vom IndieWrestler zum Star wird einem etwa dadurch erschwert, dass man sich nach einem Missgeschick ausgerechnet Triple H zum Feind macht.
Ein Triumph ist das Spiel dennoch nicht. Noch immer wirken die Aktionen im Ring etwas hüftsteif, ein ums ande- re Mal greift man zudem mit seiner Figur ins Leere. Doch weil im Legenden-Rooster von Bam Bam Bigelow über André the Giant bis hin zum kürzlich verstorbenen Jim «The Anvil» Neidhart wirklich jeder grosse Name der Wrestling-Geschichte vertreten ist, schaut man darüber locker weg.
«WWE 2K19», EA, für PS4, PC und Xbox One, bereits erschienen