Nations League versetzt Gibraltar in Ekstase
Spanien gegen England war ein Leckerbissen. Deutschland steht vor dem Abstieg. Und Gibraltar legte in der Liga D nach dem ersten Pflichtspielsieg der Geschichte gegen Armenien mit einem weiteren Dreier gegen Liechtenstein nach. Spieler und Fans feierten, als hätten sie die WM gewonnen. Wahrscheinlich tanzten selbst die Affen Flamenco. Bis jetzt war Gibraltar für seine frei lebenden Affen bekannt. Nun machen die Fussballer den Affen Konkurrenz – dank der Nations League.
Wofür noch einen Wettbewerb? Die Nations League stand zunächst in der Kritik. Trotz kompliziertem Modus ist die Kritik weitgehend verstummt. Denn der Wettbewerb ist eine Bereicherung. «Statt sich gegen weit höher dotierte Mannschaften abzumühen, können sich die kleinen Nationen mit gleichwertigen Gegnern messen», sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Vor allem aber bietet er den Kleinen in den Ligen B, C und D eine zusätzliche Chance auf ein EM-Ticket.
Statt Testspielen mit nervigen Wechselorgien bekommen die Fans attraktive Spiele zu sehen. «Wir spielen nicht um die Goldene Ananas», sagt Granit Xhaka, «es geht immer um etwas.» Um Ehre, Geld, Auf- und Abstieg. Auch wenn im Abstiegsfall nicht viel passiert. Ausser dass die Qualität der Gegner sinkt. Die EM-Teilnahme bleibt über die EMQualifikation möglich.
Und mal ehrlich: Ohne die Nations League könnten wir derzeit nicht über die Deutschen schnöden. Zumindest ein bisschen Schadenfreude ist dabei.