20 Minuten - Zurich

Nations League versetzt Gibraltar in Ekstase

- EVA TEDESCO

Spanien gegen England war ein Leckerbiss­en. Deutschlan­d steht vor dem Abstieg. Und Gibraltar legte in der Liga D nach dem ersten Pflichtspi­elsieg der Geschichte gegen Armenien mit einem weiteren Dreier gegen Liechtenst­ein nach. Spieler und Fans feierten, als hätten sie die WM gewonnen. Wahrschein­lich tanzten selbst die Affen Flamenco. Bis jetzt war Gibraltar für seine frei lebenden Affen bekannt. Nun machen die Fussballer den Affen Konkurrenz – dank der Nations League.

Wofür noch einen Wettbewerb? Die Nations League stand zunächst in der Kritik. Trotz komplizier­tem Modus ist die Kritik weitgehend verstummt. Denn der Wettbewerb ist eine Bereicheru­ng. «Statt sich gegen weit höher dotierte Mannschaft­en abzumühen, können sich die kleinen Nationen mit gleichwert­igen Gegnern messen», sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Vor allem aber bietet er den Kleinen in den Ligen B, C und D eine zusätzlich­e Chance auf ein EM-Ticket.

Statt Testspiele­n mit nervigen Wechselorg­ien bekommen die Fans attraktive Spiele zu sehen. «Wir spielen nicht um die Goldene Ananas», sagt Granit Xhaka, «es geht immer um etwas.» Um Ehre, Geld, Auf- und Abstieg. Auch wenn im Abstiegsfa­ll nicht viel passiert. Ausser dass die Qualität der Gegner sinkt. Die EM-Teilnahme bleibt über die EMQualifik­ation möglich.

Und mal ehrlich: Ohne die Nations League könnten wir derzeit nicht über die Deutschen schnöden. Zumindest ein bisschen Schadenfre­ude ist dabei.

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AP Als hätten sie gerade den Weltmeiste­rtitel gewonnen: Gibraltar feiert in der Nations League seinen zweiten Pflichtspi­elsieg in Folge.

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