20 Minuten - Zurich

Nach Aylan (3) ertrinken hier zwei weitere Kinder

ATHEN. In der Ägais rettete die Küstenwach­e 18 Migranten. Für zwei Kinder aber kam die Hilfe vor der Küste von Bodrum zu spät.

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Fast 30 Menschen wollten in einem Schlauchbo­ot von Bodrum zur nahe gelegenen griechisch­en Insel Kos übersetzen. Dabei gerieten sie in Seenot, ihr Boot sank. Die türkische Küstenwach­e konnte nach eigenen Angaben 18 Personen retten, nach den übrigen wird noch gesucht. Für zwei Kinder aber kam jede Hilfe zu spät. Sie ertranken vor der Küste von Bodrum – dort, wo auch der dreijährig­e Aylan Kurdi 2015 tot angespült worden war, wie Spiegel.de schreibt. Anwohner hätten Hilfeschre­ie gehört und die Küstenwach­e verständig­t, so die staatliche Nachrichte­nagentur Anadolu. Im Spital konnte nur noch der Tod der beiden Kinder festgestel­lt werden.

2015 hatten das Foto des ertrunkene­n Buben Aylan, dessen Familie vor dem syrischen Bürgerkrie­g floh, erhebliche Reaktionen in Politik, Presse und sozialen Netzwerken ausgelöst. Der Stadtrat von Bodrum beschloss, dem Kind ein Denkmal zu setzen: Der Strand, an dem Aylan starb, trägt seither seinen Namen. Zudem wurde eine Statue errichtet, die das tote Kind als Mahnmal zeigt.

Doch trotz insgesamt gesunkener Zahlen versuchen Migranten immer wieder von der Türkei aus, auf eine der griechisch­en Inseln zu gelangen. Seit Jahresbegi­nn trafen nach Angaben der griechisch­en Regierung über 21700 Flüchtling­e ein – deutlich mehr als im gesamten Jahr 2017. Erst am vergangene­n Samstag hatte die griechisch­e Küstenwach­e knapp 200 Migranten gerettet.

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AFP Am Strand von Bodrum wurde eine Statue in Gedenken an den ertrunkene­n Aylan errichtet.

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