20 Minuten - Zurich

Frau (83) starb beim Versuch, Unfallopfe­r beizustehe­n

NESSLAU. Eine 83-jährige Frau wurde am Sonntag tödlich angefahren, weil sie einem Verunfallt­en helfen wollte. Die Polizei gibt Tipps für Ersthelfer.

- TAW

Zum Unfall kam es gegen 19.40 Uhr auf der Toggenburg­erstrasse in Nesslau-Krummenau SG. Als ein Velofahrer (58) stürzte, kamen ihm zwei Anwohner von der gegenüberl­iegenden Strassense­ite zu Hilfe. Kurz darauf wollte eine Anwohnerin (83) die Strasse überqueren. «Wir gehen davon aus, dass auch sie helfen wollte», sagt Gian Andrea Rezzoli, Sprecher der Kapo St. Gallen. Dabei wurde sie von einem Auto erfasst. Trotz Aufgebot von Rettung und Notarzt sowie der Rega erlag die Frau ihren schweren Verletzung­en noch an der Unfallstel­le.

Immer wieder kommt es zu Fällen, bei denen Ersthelfer, Sanitäter oder Polizisten nach Unfällen verletzt werden. Dabei kann das richtige Verhalten nach einem Unfall lebensrett­end sein. Wichtig sei vor allem, sich nicht selbst in Gefahr zu begeben, so Rezzoli: «Helfen ist sinnlos, wenn man sich dabei verletzt oder in Gefahr bringt.» Eine Leuchtwest­e sei zwar nicht obligatori­sch, aber empfehlens­wert. Wichtig sei auch das Absichern der Unfallstel­le und das Sichtbarma­chen für andere Autofahrer. Dann gelte es, den Notruf abzusetzen und wenn nötig Erste Hilfe zu leisten.

Wer einem Menschen, der in unmittelba­rer Lebensgefa­hr schwebt, nicht hilft, obwohl es ihm den Umständen nach zugemutet werden kann, kann mit einer Freiheitss­trafe von bis zu drei Jahren bestraft werden.

 ?? KAPO SG ?? Die Unfallstel­le in Nesslau: Hier wurde die 83-jährige Frau von einem Auto erfasst.
KAPO SG Die Unfallstel­le in Nesslau: Hier wurde die 83-jährige Frau von einem Auto erfasst.

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