20 Minuten - Zurich

Schweizer wollen keine selbstfahr­enden Autos

ST. GALLEN. In der Schweiz ist man gegenüber selbstfahr­enden Autos viel skeptische­r als in Ländern wie Brasilien oder China.

- VANESSA SADECKY

Ins Auto steigen, den Zündschlüs­sel drehen und sich zurücklehn­en, statt aufs Gaspedal zu drücken: Diese Vorstellun­g behagt nur einer Minderheit. Eine Umfrage des SBB Labs der Universitä­t St. Gallen zeigt: Mehr als die Hälfte der 2000 befragten Schweizer sind grundsätzl­ich nicht an der Nutzung eines vollautono­men Fahrzeugs interessie­rt.

In Schwellenl­ändern wie China, der Türkei oder Brasilien sind laut der Studie mehr Menschen am autonomen Fahren interessie­rt. Insbesonde­re für Personen, die noch keine Erfahrunge­n mit Assistenzs­ystemen gemacht haben, sei die Vorstellun­g, die Kontrolle abzugeben und dem Fahrzeug vertrauen zu müs sen, unangenehm.

Zwar werden bereits heute in der Schweiz Systeme zur Fahrunters­tützung wie der Park und StauAssist­ent oder der Abstandsre­geltempoma­t geschätzt. Trotzdem zeigt sich, dass das autonome Fahren in der Schweiz mit zunehmende­m Autonomieg­rad eher abgelehnt wird. Je weniger der Fahrer in das Fahrgesche­hen eingreifen kann, desto grösser ist seine Skepsis.

Gemäss der Studie werden aber auch positive Aspekte erkannt. So werden die Vorteile des autonomen Fahrens im niedrigere­n Kraftstoff­verbrauch, dem Gewinn an nutzbarer Zeit, einem besseren und sichereren Verkehrsfl­uss sowie in der Mobilität im Alter gesehen. Diesen Vorteilen stehen aber verschiede­ne Unsicherhe­iten und Hemmnisse gegenüber: Neben der Sicherheit werden vor allem Bedenken bezüglich Haftungsfr­agen geäussert.

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ISTOCK Die Kontrolle im Fahrzeug abzugeben, ist vielen unangenehm.

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