Schweizer wollen keine selbstfahrenden Autos
ST. GALLEN. In der Schweiz ist man gegenüber selbstfahrenden Autos viel skeptischer als in Ländern wie Brasilien oder China.
Ins Auto steigen, den Zündschlüssel drehen und sich zurücklehnen, statt aufs Gaspedal zu drücken: Diese Vorstellung behagt nur einer Minderheit. Eine Umfrage des SBB Labs der Universität St. Gallen zeigt: Mehr als die Hälfte der 2000 befragten Schweizer sind grundsätzlich nicht an der Nutzung eines vollautonomen Fahrzeugs interessiert.
In Schwellenländern wie China, der Türkei oder Brasilien sind laut der Studie mehr Menschen am autonomen Fahren interessiert. Insbesondere für Personen, die noch keine Erfahrungen mit Assistenzsystemen gemacht haben, sei die Vorstellung, die Kontrolle abzugeben und dem Fahrzeug vertrauen zu müs sen, unangenehm.
Zwar werden bereits heute in der Schweiz Systeme zur Fahrunterstützung wie der Park und StauAssistent oder der Abstandsregeltempomat geschätzt. Trotzdem zeigt sich, dass das autonome Fahren in der Schweiz mit zunehmendem Autonomiegrad eher abgelehnt wird. Je weniger der Fahrer in das Fahrgeschehen eingreifen kann, desto grösser ist seine Skepsis.
Gemäss der Studie werden aber auch positive Aspekte erkannt. So werden die Vorteile des autonomen Fahrens im niedrigeren Kraftstoffverbrauch, dem Gewinn an nutzbarer Zeit, einem besseren und sichereren Verkehrsfluss sowie in der Mobilität im Alter gesehen. Diesen Vorteilen stehen aber verschiedene Unsicherheiten und Hemmnisse gegenüber: Neben der Sicherheit werden vor allem Bedenken bezüglich Haftungsfragen geäussert.