Konsumentenschützerin hilft 20-Minuten-Lesern
BELIEBT Zoff mit Zalando oder verspätete Lieferung. Konsumentenschützerin Sara Stalder hilft Lesern.
Jasmin: Was kann ich gegen zu späte Lieferungen machen? Statt eine warte ich schon vier Wochen aufs iPhone ...
Wenn nach der schriftlich eingeräumten Nachfrist von ein bis zwei weiteren Wochen immer noch keine Lieferung erfolgt ist, so kann nur Schadenersatz verlangt werden, wenn tatsächlich ein Schaden entstanden ist – etwa, wenn das Handy anderswo teurer gekauft werden musste. Nach Ablauf der Nachfrist kann man auch ohne erwiesenen Schaden vom Vertrag zurücktreten. Fritz: Mich nerven die «Ihre Meinung ist uns wichtig»-Umfragen. Was kann ich tun? Werbeanrufe sind auch mit Sterneintrag im Telefonver zeichnis erlaubt, wenn es Umfragen sind. Dieser gesetzliche Spielraum wird gerne missbraucht. Bei Onlineumfragen dürfte es sich hauptsächlich um Datenkraken handeln, um ein detailliertes Kundenprofil zu erstellen.
Maria: Es scheint, Preiserhöhungen erfolgen sofort, Senkungen nicht. Stimmt das? Diesen Eindruck teile ich vollkommen. Wenn wir als Konsumentenschützer Anbieter wegen verzögerter Preissenkungen kritisieren, kommen alle möglichen Ausreden. Wenn die Preise anziehen, merkt man es hingegen sofort. Es geht darum, möglichst lange die Preise hochzuhalten. Und oft wird nur bei einigen weni gen Produkten reagiert. Roger: Bei all den Labels blicke ich nicht durch. Ist das Verwirrungstaktik?
Das ist einerseits Profilierung der Händler und andererseits Verwirrungstaktik. Denn bei einer unüberschaubaren Menge an Labels verliert das einzelne an Wert. Oft sind Auszeichnungen, die wie Labels dargestellt sind, leere Versprechungen.
Amélie: Ich habe bei Zalando ein Kleid retourniert. Nun sagt die Firma, das Kleid sei nie angekommen und will Geld ... Das Problem kennen wir. Die Beweislast liegt leider beim Konsumenten. Wird eine Betreibung eingeleitet, sollt man sofort Rechtsvorschlag machen. Dann muss Zalando beweisen, dass die Schuld beim Konsumenten liegt. Zalando kann allerdings künftig den Kunden daran hindern, weiter beim Händler einzukaufen.