Grossmoschee: Banken lassen Verein abblitzen
SCHAFFHAUSEN. Für den Bau der Aksa-Moschee fehlt dem Verein 1 Million Franken. Doch die Banken lehnen einen Kredit ab.
Eigentlich steht dem Bau der 30 Meter langen und 12 Meter hohen Aksa-Moschee in Schaffhausen nichts mehr im Weg. Wäre da nicht das Problem der Finanzierung. 500 000 Franken hat der Türkisch-Islamische Verein bereits zusammen. Für die fehlende Million will man einen Kredit aufnehmen. Doch bereits fünf Banken hätten die Kreditgesuche abgelehnt, wie die «Schaffhauser AZ» berichtet. Das Problem: Recep Tayyip Erdogan. Die Türkisch-Islamische Stiftung für die Schweiz (Tiss) soll die Besitzerin des Grundstückes sein, worauf die Moschee gebaut wird – mit direktem Draht zur türkischen Religionsbehörde Diyanet. Die Vereinsvorstände in Schaffhausen beteuern hingegen, dass der türkische Präsident nichts mit dem Moscheebau oder dem Verein zu tun habe: «Unter dem Vorwand Erdogan werden wir schikaniert.» Im Notfall müsse es eben ohne Banken gehen. «Es gibt kein Zurück, wir bauen diese Moschee.»
Welche Banken den Kredit verweigert haben, will man nicht verraten. Gegenüber 20 Minuten haben vier grosse Banken gesagt, dass man Kredite an Moscheen nicht grund- sätzlich verweigere und solche Anträge wie üblich auf mehrere Kriterien geprüft würden.
Der Pfarrer und Inhaber der Schaffhauser Fachstelle für Religionen und Weltanschauungen, Joachim Finger, findet die Absagen dennoch unverständlich: «Würden Schweizer Banken investieren, wäre der Geldzufluss aus dem Ausland auch kein Thema mehr.» Man müsse einer friedlichen Religionsgemeinschaft nicht extra Steine in den Weg legen.
Der parteilose Schaffhauser Ständerat Thomas Minder begrüsst hingegen die Entscheidung der Banken: «Ich sage nur: bravo.» Er befürchtet aber, dass der Verein anderswo finanzielle Mittel erhält. «Da gibt es sicher genug Investoren, die bereit sind, Gelder zur Verfügung zu stellen.»