20 Minuten - Zurich

Keine FCZ-Chaoten in Haft, weil zu viele Steine flogen

ST. GALLEN. Nach dem Spiel FCSG – FCZ kam es zu Krawallen. Aufgrund der Heftigkeit des Angriffs nahm die Polizei aber niemanden fest.

- JEB

Drei verletzte Polizisten, Unterbruch der Bahnstreck­e St. Gallen–Gossau SG, Sachschade­n in noch unbekannte­r Höhe und ein defekter Fanzug – die Zürcher Fussballch­aoten haben nach dem Spiel FC St. Gallen gegen FC Zürich (3:2) am Sonntagabe­nd für wüste Szenen beim Bahnhof Winkeln gesorgt. Doch: «Festnahmen gab es keine», sagt Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpoliz­ei St. Gallen. «Der Beschuss mit Steinen, Eisenstang­en und Pyros war zu gross – es wäre gefährlich gewesen, näher an die Randaliere­nden heranzugeh­en.» Trauriges Fazit: Wer die Polizei genügend attackiert, kommt ungeschore­n davon.

Für den St. Galler Stadtparla­mentarier Heini Seger (SVP) geht das gar nicht: «Das ist vollkommen paradox. Es kann nicht sein, dass unter den Ultras die Formel gilt: Je mehr Steine fliegen, desto weniger muss man mit Konsequenz­en rechnen.» Wer Gewalt anwende, dürfe nicht davonkomme­n. Seger würde sich wünschen, dass die Polizei die Ultras einkesselt und die Personalie­n aufnimmt.

Es gibt aber noch Hoffnung, dass zumindest einzelne Chaoten ermittelt werden: «Wir sichten über die nächsten Tage Videomater­ial und versuchen so, Tatverdäch­tige zu identifizi­eren und zur Anzeige zu bringen», sagt Widmer. Ganz sicher eine Anzeige gegen unbekannt gibt es vonseiten der SBB wegen des demolierte­n Fanzugs. Für die rund 1000 FCZAnhänge­r musste ein Ersatzzug organisier­t werden. Dieser fuhr mit eineinhalb Stunden Verspätung Richtung Zürich ab.

 ?? STAPO SG ?? Die vielen Schotterst­eine auf der Strasse zeigen das Ausmass der Krawalle.
STAPO SG Die vielen Schotterst­eine auf der Strasse zeigen das Ausmass der Krawalle.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland