20 Minuten - Zurich

Luzerner Modehaus steht wegen Echtpelz am Pranger

LUZERN. Auf Facebook tobt ein Shitstorm gegen das Modehaus Kofler. Etliche User regen sich über den Verkauf von Echtpelz auf, auch wenn dieser deklariert ist.

- TK

Nach dem Facebook-Post einer Nutzerin entlädt sich ein Shitstorm über das Luzerner Modehaus Kofler. Viele Kommentato­ren prangern den Verkauf von echten Pelzgilets oder -kragen an und rufen zum Boykott auf. «Dieser Pelz kann aus Fallenjagd oder Jagd ohne Fallen oder aus jeder möglichen Haltungsar­t, insbesonde­re auch aus Käfighaltu­ng stammen», steht auf einem Deklaratio­nsetikett, das die Nutzerin postete – und das nun für Ärger sorgt.

Der Post wurde bisher 1546-mal geteilt. Darunter steht etwa: «Oh mein Gott, einer meiner Lieblingsl­äden. Tja, nun nicht mehr!» Oder: «Pelz ist Mord, die Haltung ist bestialisc­h und die Tötung erst recht!» Die Bewertung von Kofler auf seiner FacebookSe­ite liegt derzeit bei 1,1 von 5 Punkten.

Seit 2014 muss Pelz in der Schweiz de- klariert werden. Dazu gehören Informatio­nen zur Tierart, zum Herkunftsl­and und zur Haltungsar­t. Bei der Etikette von Kofler handle es sich um eine «schwammige» Deklaratio­n. «Es sagt alles, aber auch nichts», so Sprecherin Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz.

Das Modehaus Kofler will zu seiner Pelzdeklar­ation derzeit keine Stellung nehmen. Weltweit verzichten bereits mehrere grosse Marken auf Echtpelz, etwa Gucci, Calvin Klein und Giorgio Armani. Sandmeier: «Echtpelz-Anbieter kommen dadurch zunehmend unter Druck.»

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KOFLER.CH/FACEBOOK Die Deklaratio­nsetikette für Pelz des Modehauses Kofler.

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