20 Minuten - Zurich

Das sind die Alternativ­en zu langweilig­en Sitzungen

ZÜRICH. Ein Meeting in kompletter Dunkelheit oder auf dem Spazierweg: Wer Sitzungen blöd findet, den dürften diese Ansätze interessie­ren.

- RAPHAEL KNECHT

Weil die klassische Sitzung einen schlechten Ruf hat, lassen sich viele Firmen etwas Neues einfallen. Bei Amazon etwa beginnen Meetings oft mit einer halben Stunde Schweigen. Martin Eppler, Kommunikat­ionsprofes­sor an der Universitä­t St.Gallen, erklärt bei weiteren Ansätzen, was diese bringen:

• Nordic Talking

Die Besprechun­g findet beim Spazieren statt. So handhabt es laut Eppler etwa Unternehme­r Richard Branson. Eine Studie zeige, dass Menschen im Gehen besser denken können als im Sitzen.

• Dunkelheit

Die Sitzung findet in kompletter Dunkelheit statt. Menschen hören einander im Dunkeln besser zu und kommen auf neue Ideen, wie Eppler sagt.

• Stand-up-Meetings

Das Wort «sitzen» versteckt sich in «Sitzung». Dabei wäre es oft von Vorteil, wenn alle Teilnehmer stehen würden, so Eppler. Dadurch dauert die Sitzung nicht viel länger als eine halbe Stunde, weil die meisten Menschen nach rund 25 Minuten müde werden.

• Room-Priming

Die Art des Zimmers beeinfluss­t die Sitzung: Laut Eppler gibt es etwa bei der Swisscom einen Raum, der für Kreativsit­zungen dient. An den Wänden dieses Zimmers hängen kaputte Bilderrahm­en, die die Teilnehmer daran erinnern sollen, aus den alten Denkmuster­n auszubrech­en.

• Buzzer

Ein Sitzungste­ilnehmer bekommt einen Knopf, mit dem er den Chef unterbrech­en kann. Spricht dieser etwa ein Projekt an, das niemandem zugewiesen ist, wird die Sitzung pausiert und die Teilnehmer entscheide­n, wer diese Aufgabe anpacken soll.

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AFP US-Unternehme­r Richard Branson hält Sitzungen beim Spazieren.

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