Bambus in der Hose
Halt und Komfort: Auch Männer haben es bei der Unterwäschesuche nicht einfach. Zwei Schweizer wollen sich dem Problem widmen – und kümmern sich mit dem Start-up T-Bô um die perfekte Unterhose.
Wie kommen zwei Volkswirtschaftsstudenten dazu, Boxershorts zu kreieren?
Allan Perrottet: Ein gemeinsamer Freund hat uns einander vorgestellt. An einem Nachtessen kam das Thema auf, wie unbequem herkömmliche Unterhosen für Männer sind: zu warm, zu rutschig, zu eng, zu weit, falsche Materialien. Da begann unsere Mission.
Die meiste Unterwäsche für Männer ist aus Baumwolle oder Polyester. Eure Lösung heisst Bambus-Viskose. Wieso?
Roy Bernheim: Synthetisches Polyester, das zum Beispiel auch für Fussballtrikots verwendet wird, ist ein herkömmliches Material für Sportbekleidung und Unterwäsche. Leider ist es oft voller Plastik, tendiert dazu, Gerüche schnell anzunehmen, und leiert aus. Baumwolle hingegen braucht viel Wasser bei der Herstellung. Da sie vermehrt in trockenen Ländern angebaut wird, ist das doppelt verheerend für die Umwelt. Bambusfasern brauchen im Vergleich deutlich weniger Wasser und sind anschmiegsam, wirken antibakteriell und bleiben länger in Form.
Auch auf eure Schnitte seid ihr stolz. Weshalb?
Perrottet: Weil die natürliche Form aller Männer respektiert wird. Viele vermissen bei bestehenden Marken den nötigen Platz im Schritt. Für ein grösseres Freiheitsgefühl haben wir daher eine realitätsnähere Form entwickelt. Wir haben zwei verschiedene Modelle, die sich dem Mann anpassen: Klassische BoxerBriefs, die speziell in Europa beliebt sind, und Briefs, diese sind ein wenig kürzer und werden vermehrt in Amerika, Australien und Brasilien getragen.
Ihr lässt Kundenmeinungen aktiv in die Gestaltung eurer Produkte einfliessen. Wie muss man sich das vorstellen?
Bernheim: Wir haben von Anfang an auf CoCreation gesetzt. Das heisst, dass Follower regelmässig per EMail und Instagram abstimmen, in welchen Farben, Schnitten und mit welchen Details wir die Modelle herstellen sollen. Ein Feedback ergab beispielsweise, dass die Etikette kratzt. Da wir sie nicht ganz weglassen dürfen, haben wir sie nun so angepasst, dass man sie leicht abreissen kann.
Speziell für den Sport sind eure Shorts geeignet. Wie haltet ihr euch selbst fit?
Perrottet: Ich liebe Joggen. Bei Bergläufen und Trailrunning kommen mir die besten Ideen.
Bernheim: Mich findet man beim Bouldern, in der SquashHalle, und zum richtig Abschalten liebe ich FreeDiving.