20 Minuten - Zurich

Stimmbürge­r sollen über UNO-Migrations­pakt befinden

BERN. Ein FDP-Nationalra­t fordert, dass der UNOMigrati­onspakt vors Volk kommt. Dabei macht er Stimmung gegen die SBI.

- NZY

Der UNO-Migrations­pakt sorgt für hitzige Debatten: Bereits haben Österreich, die USA und Ungarn angekündig­t, das Abkommen im Dezember in Marrakesch nicht zu unterzeich­nen. Auch in der Schweiz ist die Skepsis gegenüber dem Vertrag, der rechtlich nicht bindend ist, gross: Eine Mehrheit der Staatspoli­tischen Kommission des Nationalra­ts empfiehlt dem Bundesrat, den Pakt nicht zu unterzeich­nen.

FDP-Nationalra­t Hans-Peter Portmann fordert nun, dass die Stimmbürge­r das letzte Wort haben. Dazu hat er einen Vorstoss eingereich­t. Es reiche nicht, wenn der Bundesrat al- lein über das Abkommen befinde, sagte Portmann gegenüber der «SonntagsZe­itung». Er nutzt die Debatte, um gegen die Selbstbest­immungsini­tiative (SBI) der SVP Stimmung zu machen: «Wenn das Volk über den Pakt abstimmt, herrscht im Streitfall Klarheit darüber, ob die Bestimmung­en des Pakts oder Schweizer Recht Vorrang haben.» Somit brauche es die SVP-Initiative gar nicht. Für SVP-Nationalra­t Roland Büchel ist das reine Abstimmung­staktik, da Portmanns Vorstoss nur den Umgang mit einem einzelnen Vertrag regele. Die SBI dagegen würde bei Verträgen jeglicher Art definieren, dass das Schweizer Recht Vorrang habe.

Aussenmini­ster Ignazio Cassis könnte indes mit einer Verzögerun­g bei der Unterzeich­nung leben. Das sei «keine Katastroph­e», sagte er am Samstag zum «Tages-Anzeiger».

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GETTY Der UNO-Migrations­pakt soll im Dezember unterzeich­net werden.
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KEYSTONE Hans-Peter Portmann.

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