«Behördenwahnsinn» – Waldspielplatz soll weg
ENDINGEN AG. In Fronarbeit hat ein Ex-Lehrer einen Waldspielplatz aufgebaut. Jahre später wollen ihn die Behörden abreissen, weil er nicht dem Gesetz entspricht.
Hütten, ein Flugzeug, Kügelibahn und Klettergerüste – alles aus Holz. Der Flügerli-Spielplatz im Endinger Wald ist bei Familien ein beliebtes Ausflugsziel: Aber diese Idylle muss voraussichtlich Ende März 2019 abgerissen werden. So wollen es die Behörden. Der pensionierte Lehrer Alban Killer hatte 2005 den Spielplatz im Rahmen eines Schulprojekts gestaltet und kümmert sich seither ehrenamtlich um die rund ein Hektar grosse Anlage.
Wie das zuständige Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) zur «Aargauer Zeitung» sagt, sei die Waldbeanspruchung aber zu gross, die Bauten und Anlagen zu verzettelt und die Trägerschaft für die Sicherheit, Haftung und den Rückbau nicht vorhanden. Zudem habe sich gezeigt, dass einige Anlagen wegen mangelhaften Unterhalts nicht sicher seien. Laut BVU waren zudem anfänglich nur untergeord- nete Bauten vorhanden. Dann sei die Anlage kontinuierlich ausgebaut worden.
Für Killer ist das Paragrafenreiterei. Gegen den Vorwurf, ohne Kenntnis der Behörden gebaut zu haben, wehrt er sich. Ihm tun auch die Kinder leid: «Sie haben hier die Möglichkeit, in ihrer Freizeit mit natürlichen Materialen zu spielen.» Dies sieht auch eine Mutter so: «Der Mann hat so viel Arbeit und Energie reingesteckt», sagt sie vor Ort zu 20 Minuten. Eine andere Frau spricht von Behördenwahnsinn: «Das ist typisch. Alles abreissen, was nicht der Norm entspricht.» Nur ein Passant findet: «Es gibt nun mal Regeln und Gesetze. Einfach bauen geht nicht.»