Die Weko durchsuchte zwei Tage lang Bankenbüros
ZÜRICH. Die Weko hat bei Schweizer Banken Laptops und Handys durchsucht. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Die Wettbewerbskommission (Weko) nimmt Schweizer Finanzinstitute ins Visier: Sie führte eine zweitägige Razzia bei der Credit Suisse (CS), PostFinance und UBS sowie bei den Kreditkartenfirmen Aduno und Swisscard durch. Sie sollen Apple Pay und Samsung Pay boykottiert haben.
Was ist geschehen?
Die Weko ging am Dienstagmorgen mit der Polizei und einer Amtsperson unangemeldet in die Büros der Firmen. Dort kopierte sie alle für die Ermittlungen relevanten Dokumente auf Papier, Festplatten, Laptops oder Handys.
Wie lautet der Vorwurf ?
Die Weko hat den Verdacht, dass sich die Firmen betreffend Boykott der Bezahllösungen Apple und Samsung Pay abgesprochen haben. Stattdessen hätten die Institute die Schweizer Lösung Twint bei ihren Kreditkarten bevorzugt. Warum ist das ein Problem? Das wäre eine unzulässige Wettbewerbseinschränkung. CS, UBS und PostFinance gehören zu den grossen Aktionären von Twint, es könnte also im Interesse der Firmen sein, der eigenen Lösung Vorteile auf dem Markt zu verschaffen.
Woher kommt der Verdacht? «Wir haben Informationen bekommen, die uns Anlass geben, den Fall zu untersuchen», sagt Olivier Schaller von der Weko nur. Die Quelle will die Weko nicht nennen.
Was wären die Konsequenzen?
Sollte die Weko einen gravierenden Verstoss gegen das Schweizer Kartellgesetz feststellen, könnten die Unternehmen mit einem Betrag von bis zu 10 Prozent des in der Schweiz erzielten Umsatzes der vergangenen drei Geschäftsjahre belastet werden. Was sagen die Firmen?
Sie geben sich zuversichtlich, dass sich die Vorwürfe als haltlos erweisen werden.