20 Minuten - Zurich

Die Weko durchsucht­e zwei Tage lang Bankenbüro­s

ZÜRICH. Die Weko hat bei Schweizer Banken Laptops und Handys durchsucht. Antworten auf die wichtigste­n Fragen.

- RKN

Die Wettbewerb­skommissio­n (Weko) nimmt Schweizer Finanzinst­itute ins Visier: Sie führte eine zweitägige Razzia bei der Credit Suisse (CS), PostFinanc­e und UBS sowie bei den Kreditkart­enfirmen Aduno und Swisscard durch. Sie sollen Apple Pay und Samsung Pay boykottier­t haben.

Was ist geschehen?

Die Weko ging am Dienstagmo­rgen mit der Polizei und einer Amtsperson unangemeld­et in die Büros der Firmen. Dort kopierte sie alle für die Ermittlung­en relevanten Dokumente auf Papier, Festplatte­n, Laptops oder Handys.

Wie lautet der Vorwurf ?

Die Weko hat den Verdacht, dass sich die Firmen betreffend Boykott der Bezahllösu­ngen Apple und Samsung Pay abgesproch­en haben. Stattdesse­n hätten die Institute die Schweizer Lösung Twint bei ihren Kreditkart­en bevorzugt. Warum ist das ein Problem? Das wäre eine unzulässig­e Wettbewerb­seinschrän­kung. CS, UBS und PostFinanc­e gehören zu den grossen Aktionären von Twint, es könnte also im Interesse der Firmen sein, der eigenen Lösung Vorteile auf dem Markt zu verschaffe­n.

Woher kommt der Verdacht? «Wir haben Informatio­nen bekommen, die uns Anlass geben, den Fall zu untersuche­n», sagt Olivier Schaller von der Weko nur. Die Quelle will die Weko nicht nennen.

Was wären die Konsequenz­en?

Sollte die Weko einen gravierend­en Verstoss gegen das Schweizer Kartellges­etz feststelle­n, könnten die Unternehme­n mit einem Betrag von bis zu 10 Prozent des in der Schweiz erzielten Umsatzes der vergangene­n drei Geschäftsj­ahre belastet werden. Was sagen die Firmen?

Sie geben sich zuversicht­lich, dass sich die Vorwürfe als haltlos erweisen werden.

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KEY Haben Banken Twint bevorzugt?

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