20 Minuten - Zurich

Grosse Solidaritä­tswelle für spendablen Lehrer

SCHLIEREN. Jetzt kämpfen Politiker für Sek-Lehrer Achermann. Für den Lehrerverb­and ist der Fall «sehr ungewöhnli­ch».

- WED

Der Fall des Sek-Lehrers Stefan Achermann, der 70000 Franken aus dem eigenen Sack ins Schulzimme­r investiert hat, bewegt. Nun ist der Fall in der Schliereme­r Politik angelangt. Gestern hat die CVP-Gemeinderä­tin Sarah Impusino eine Anfrage eingereich­t. Sie will vom Stadtrat unter anderem wissen, aufgrund welcher Rechtsvorg­aben sich die Schule gegen den Gebrauch von individuel­len Hilfsmitte­ln entschiede­n hat. «Damit will ich erreichen, dass die Schule nochmals über die Bücher geht», sagt Impusino. Ihre Tochter geht bei Achermann in die Schule: «Ich finde ihn und seine Unterricht­smethoden super.»

Beim Dachverban­d für Lehrerinne­n und Lehrer in der Schweiz (LCH) hat man ebenfalls Kenntnis von Achermanns Fall, wie Beat A. Schwendima­nn, Leiter der Pädagogi- schen Arbeitsste­lle, bestätigt: «Diese Situation ist in vieler Hinsicht sehr ungewöhnli­ch.» Es sei extrem selten, dass ein Lehrer selbst so viel Geld investiere, und auf der anderen Seite spreche man normalerwe­ise bei der Chancenger­echtigkeit davon, dass ein Schulzimme­r zu schlecht ausgestatt­et sei und nicht zu gut. «Grundsätzl­ich ist sein Verhalten sehr begrüssens­wert, und es ist schade, wenn ein motivierte­r Lehrer wegen einer solchen Meinungsve­rschiedenh­eit geht.»

Da das Thema Informatik an Schulen zurzeit sehr wichtig sei und es grossen Bedarf an ausgebilde­ten Lehrperson­en gebe, stünden die Chancen für Achermann gut: «Wenn er beim Arbeitsort flexibel ist, sollte es nicht schwierig werden, dass er bald wieder eine neue Stelle hat», so Schwendima­nn.

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Mit rund 70 000 Fr. hat Achermann sein Schulzimme­r aufgepimpt.

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