20 Minuten - Zurich

Das Knie von Feuz hält zum Speed-Auftakt

LAKE LOUISE. Der Emmentaler startet als bester Abfahrer in die neue Saison, als Vater und mit viel Energie.

- RENÉ HAURI, KANADA

Beat Feuz sitzt in der Lobby eines Hotels in Lake Louise. Könnten die Gegner hören, was der Emmentaler sagt, sie würden wohl mächtig zusammenzu­cken. Wieder ist er ohne Verletzung durch den Sommer gekommen, zum zweiten Mal hintereina­nder, eine Seltenheit bei dem 31-Jährigen. Allein am linken Knie wurde er schon ein Dutzend Mal operiert, 2012, nach einer heftigen Entzündung, war gar die Amputation des Beins eine Option.

Was es bedeuten kann, wenn er ohne Rückschläg­e durch die Vorbereitu­ng kommt, zeigte Feuz im letzten Winter: Er war der beste Abfahrer der Saison, an den Olympische­n Spielen in Südkorea holte der Weltmeiste­r von St.Moritz Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt. In Kanada, wo für die Speedfahre­r an diesem Wochenende die Saison losgeht, sagt er: «Ich spüre, es wird immer noch besser mit dem Knie.» Zwar wird das linke nie mehr so belastbar sein wie das rechte, Schmerzen aber hat er nur noch selten. Er kann das Augenmerk darauf legen, allmählich die Balance wiederzufi­nden, bei Kniebeugen das geschunden­e Gelenk nicht mehr zu schonen. Und überhaupt, findet Feuz, Potenzial orte er noch überall, «schliessli­ch war ich nicht in jeder Abfahrt in jedem Abschnitt der Schnellste».

Es wird Feuz’ erste Saison als Vater. Ende Juni kam Tochter Clea zur Welt. Er hat deshalb zwar zwei Wochen weniger trainiert, wenn aber einer auf Übungsläuf­e verzichten kann, dann ist es Feuz mit seinem Gespür für Ski und Unterlage. Feuz: «Vater zu sein gibt mir noch zusätzlich­e Energie.» Auch das dürften seine Gegner nicht gern hören.

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