Erotikshop wirbt mit Ohrfeigen-Spot im TV
ZÜRICH. Ein Erotikshop wirbt mit einem Spot, in dem ein Mann eine Ohrfeige kassiert. Experten wollen ihn verbieten.
Ein Mann will seiner Frau eine Duftkerze zu Weihnachten schenken. Doch der Superheldin Amorana im Spot des gleichnamigen Erotikshop-Betreibers ist das nicht heiss genug. Sie verpasst dem Mann eine Ohrfeige – und drückt ihm einen Adventskalender der Firma in die Hand. Die Werbung, die etwa bei 3+ und Pro 7 läuft, hat für Rekla- mationen beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) gesorgt. Dagegen vorgehen will die Behörde allerdings vorerst nicht. Man beurteile ein Eingreifen als «unverhältnismässig», so ein Sprecher.
Anders sieht es Oliver Hunziker, Präsident des Männerhauses Zwüschehalt im Aargau. Er plädiert für ein Verbot solcher Werbungen. «Die Werbung stellt den Mann als Trottel dar, als jemanden, der es verdient hat, eine Ohrfeige zu erhalten», sagt er. Wenn ein Mann eine Frau geohrfeigt hätte, wäre der Spot nie im Fernsehen erschienen. «Gewalt ist nie und unter keinen Umständen tolerierbar», so Hunziker. Gegen jede Verharmlosung von Gewalt solle entschieden vorgegangen werden. Die Gesellschaft versuche noch immer krampfhaft, weibliche Gewalt auszublenden.
Alan Frei, CEO von Amorana, sagt, es gehe nicht um echte Gewalt. Mit Werbung werde dramatisiert. «Unser Spot weist auf absichtlich überspitzte Weise, etwa mit der fiktiven Superheldin, darauf hin, dass der Adventskalender das bessere Weihnachtsgeschenk ist.» Amorana lehne jegliche Form von Gewalt ab. «Die grosse Mehrheit der Zuschauer findet den Spot lustig», so Frei.