20 Minuten - Zurich

Erotikshop wirbt mit Ohrfeigen-Spot im TV

ZÜRICH. Ein Erotikshop wirbt mit einem Spot, in dem ein Mann eine Ohrfeige kassiert. Experten wollen ihn verbieten.

- ANP

Ein Mann will seiner Frau eine Duftkerze zu Weihnachte­n schenken. Doch der Superheldi­n Amorana im Spot des gleichnami­gen Erotikshop-Betreibers ist das nicht heiss genug. Sie verpasst dem Mann eine Ohrfeige – und drückt ihm einen Adventskal­ender der Firma in die Hand. Die Werbung, die etwa bei 3+ und Pro 7 läuft, hat für Rekla- mationen beim Bundesamt für Kommunikat­ion (Bakom) gesorgt. Dagegen vorgehen will die Behörde allerdings vorerst nicht. Man beurteile ein Eingreifen als «unverhältn­ismässig», so ein Sprecher.

Anders sieht es Oliver Hunziker, Präsident des Männerhaus­es Zwüschehal­t im Aargau. Er plädiert für ein Verbot solcher Werbungen. «Die Werbung stellt den Mann als Trottel dar, als jemanden, der es verdient hat, eine Ohrfeige zu erhalten», sagt er. Wenn ein Mann eine Frau geohrfeigt hätte, wäre der Spot nie im Fernsehen erschienen. «Gewalt ist nie und unter keinen Umständen tolerierba­r», so Hunziker. Gegen jede Verharmlos­ung von Gewalt solle entschiede­n vorgegange­n werden. Die Gesellscha­ft versuche noch immer krampfhaft, weibliche Gewalt auszublend­en.

Alan Frei, CEO von Amorana, sagt, es gehe nicht um echte Gewalt. Mit Werbung werde dramatisie­rt. «Unser Spot weist auf absichtlic­h überspitzt­e Weise, etwa mit der fiktiven Superheldi­n, darauf hin, dass der Adventskal­ender das bessere Weihnachts­geschenk ist.» Amorana lehne jegliche Form von Gewalt ab. «Die grosse Mehrheit der Zuschauer findet den Spot lustig», so Frei.

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AMORANA Der Mann wird von einer Frau geohrfeigt, weil sie mit seinem Geschenk unzufriede­n ist.

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