So wird Juul den Zigi-Markt in der Schweiz verändern
ZÜRICH. Die E-Zigarette Juul kommt bald in die Schweiz. Bisher wird hierzulande noch kaum gedampft, das lockere Werbegesetz könnte dies aber ändern.
Das Vaping-Start-up Juul soll in den nächsten Wochen den Markteintritt in der Schweiz vorbereiten, als Geschäftsführer wurde der Ex-Alcon-Manager Jonathan Green bestimmt. So dürfte sich der Markteintritt von Juul auswirken:
• Konsum
Derzeit rauchen laut Suchtmonitoring Schweiz nur 0,7 Prozent wöchentlich E-Zigaretten. Bei Tabak ist es rund ein Viertel der Bevölkerung. Laut Herstellern wie Juul sollen ihre E-Zigaretten Erwachsenen bei der Umstellung auf weniger schädliche Rauchprodukte helfen. Doch in manchen Ländern wie den USA hat Juul einen Rauchtrend bei Jugendlichen ausgelöst.
• Konkurrenzsituation
Juul existiert erst seit 2015 und kontrolliert bereits 72 Prozent des amerikanischen E-Zigarettenmarkts. Die Bank Morgan Stanley schreibt, Juul sei «fast für das ganze Wachstum im US-E-Zigarettenmarkt verantwortlich.» Ein ähnliches Szenario ist auch in der Schweiz denkbar. Der E-Zigarettenmarkt stagnierte zuletzt.
• Werbung
Da Juul zwar Nikotin, aber keinen Tabak enthält, fällt die E-Zigarette nicht unter das Tabakgesetz, das Werbung für Tabakprodukte einschränkt. Es könnten also schon bald Social-Media-Kampagnen, Werbespots und Posterreklame von Juul zu sehen sein.
• Prävention
«Juul macht uns Sorgen», sagt Thomas Beutler von der Tabakprävention Schweiz. In der Schweiz gebe es im Gegensatz zu den USA jedoch noch keinen Boom an Schulen: «Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt.» E-Zigaretten seien schon länger ein Thema in Präventionskampagnen an Schulen.