FCZ und GC feiern das neue Stadion
ZÜRICH. Die Stimmberechtigten haben sich klar zum neuen Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal bekannt. Stadtpräsidentin Corine Mauch ist hocherfreut.
«Endlich zurück in die Heimat» – mit einem Plakat und Pyros haben GCFans gestern das Abstimmungsresultat im ungeliebten Letzigrund gefeiert. Fast 54 Prozent der Stadtzürcher sagen Ja zum neuen Stadion auf dem HardturmAreal mit rund 18 000 Plätzen sowie zwei Hochhäusern. Die Bosse von FCZ und GC feierten das Resultat mit einem gemeinsamen Freudentanz. «Das Stadion gibt uns wieder Perspektiven», so FCZ-Präsident Ancillo Canepa.
Im Lager der Befürworter war die Erleichterung erst spürbar, als nur noch die Resultate von zwei Stadtkreisen fehlten. Vorher wollten sie keine Prognose wagen, wie die Abstimmung über das neue Hardturmstadion mit den zwei Hochhäusern und den 174 gemeinnützigen Wohnungen ausgeht. Als dann klar war, dass die Stimmbevölkerung der Vorlage mit 54 Prozent zustimmt, war die Freude gross. In elf von zwölf Kreisen wurde sie mit 52 bis 58 Prozent angenommen. Nur im Kreis 10 wurde das Projekt mit 53 Prozent abgelehnt. Rekordverdächtig hoch war auch die Stimmbeteiligung von 56 Prozent.
Erfreut über den Entscheid der Stadtzürcher ist auch der Stadtrat, der die Vorlage im Abstimmungskampf verteidigt hatte. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) musste dabei gegen ihre eigene Partei kämpfen: «Ich freue mich sehr über das Ja. Nach einem emotionalen Abstimmungskampf deute ich die hohe Zustimmung als klares Zeichen, dass die Bevölkerung sagt: ‹Wir wollen endlich ein richtiges Fussballstadion.›» Sie hoffe, dass alle – auch die Gegner – diese Botschaft gehört hätten. Der Entscheid sei nicht nur für die Stadt wichtig, sondern auch für den Sport und die friedlichen Fans. «Der Letzigrund war nie als Fussballstadion konzipiert.»
Unklar ist, ob die SP die Volksinitiative für ein transparent finanziertes Fussballstadion zurückzieht, die sie während des Abstimmungskampfes einreichte. Wortführerin und SPNationalrätin Jacqueline Badran twitterte bereits: «Die Leute glauben, sie bekämen ein Stadion, und werden viele Jahre warten müssen, wenn überhaupt.» Mauch appellierte an Badran: «Sie hat gesagt, dass man einen positiven Entscheid respektiere und die Initiative dann zurückziehen werde. Ich erwarte, dass die SP nun Wort hält.»
Gegen das Bauprojekt sind Rekurse möglich, die das Stadion um Jahre verzögern könnten. Mauch gibt sich aber zuversichtlich: «Ich hoffe sehr, dass wir das Stadion 2022 eröffnen können.»
Lesen Sie auf Seite 25, was der Entscheid für die Clubs bedeutet.