20 Minuten - Zurich

Memes gibts immer öfter nur für Follower

ZÜRICH. Erfolgreic­he Memer stellen ihre Inhalte vermehrt nur Followern frei. Das nervt viele Instagram-Nutzer. Und hat letztlich ganz pragmatisc­he Gründe.

- DONIKA PALAJ

Wer auf Instagram aktiv ist und eine Vorliebe für Memes hat, hat es schmerzlic­h erfahren: Die Macher populärer MemeAccoun­ts stellen ihre Profile immer häufiger auf privat – sehr zum Leidweisen vieler Fans, die ihr Unverständ­nis über die Praxis auf Twitter kundtun. Der Grund ist einfach: Es geht darum, interessan­t zu bleiben und Follower zu gewinnen. Sven Ruoss, Studienlei­ter Social Media an der Hochschule für Wirtschaft (HWZ), sagt: «Es ist ein Marketing-Trick.» So funktionie­rt er:

1. Sozialer Druck verführt zum Followen: Wenn jemand einen Link zu einem lustigen Meme von einer privaten Seite in einen Gruppencha­t schickt, müssen alle, die mitlachen wollen und die Seite noch nicht abonniert haben, auf den «Folgen»-Knopf drücken.

2. Der Reiz des Geheimen: Die Privat-Einstellun­g deutet an, dass sich hinter dem Account mit Schlössche­n etwas Interessan­tes verbirgt. Nicht öffentlich­e Accounts fördern das Gefühl, einem «privaten Club» anzugehöre­n und kein beliebiger Follower zu sein.

3. Weniger Spam, mehr Kontrolle: Für die Memer bedeutet privat zu sein, dass weniger Spam in den DMs und Kommentare­n landet. Und über die Privat-Einstellun­g haben Instagramm­er mehr Kontrolle: Sie können User blockieren und die eigenen Inhalte vor der Konkurrenz besser schützen. 4. Klare Zielgruppe, mehr Wert: Erfolgreic­he Accounts nutzen ihre Reichweite, um damit Geld zu verdienen, indem sie Produkte zeigen oder Merch anbieten. Mit der Privat-Einstellun­g kann die Zielgruppe besser gefiltert und bestimmt werden. Das bedeutet eine repräsenta­tivere Werbefläch­e.

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 ??  ?? Auf @20min.ch gibt es Memes zum Mitlachen und Verschicke­n für alle, ganz ohne Follower-Zwang.
Auf @20min.ch gibt es Memes zum Mitlachen und Verschicke­n für alle, ganz ohne Follower-Zwang.
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