Memes gibts immer öfter nur für Follower
ZÜRICH. Erfolgreiche Memer stellen ihre Inhalte vermehrt nur Followern frei. Das nervt viele Instagram-Nutzer. Und hat letztlich ganz pragmatische Gründe.
Wer auf Instagram aktiv ist und eine Vorliebe für Memes hat, hat es schmerzlich erfahren: Die Macher populärer MemeAccounts stellen ihre Profile immer häufiger auf privat – sehr zum Leidweisen vieler Fans, die ihr Unverständnis über die Praxis auf Twitter kundtun. Der Grund ist einfach: Es geht darum, interessant zu bleiben und Follower zu gewinnen. Sven Ruoss, Studienleiter Social Media an der Hochschule für Wirtschaft (HWZ), sagt: «Es ist ein Marketing-Trick.» So funktioniert er:
1. Sozialer Druck verführt zum Followen: Wenn jemand einen Link zu einem lustigen Meme von einer privaten Seite in einen Gruppenchat schickt, müssen alle, die mitlachen wollen und die Seite noch nicht abonniert haben, auf den «Folgen»-Knopf drücken.
2. Der Reiz des Geheimen: Die Privat-Einstellung deutet an, dass sich hinter dem Account mit Schlösschen etwas Interessantes verbirgt. Nicht öffentliche Accounts fördern das Gefühl, einem «privaten Club» anzugehören und kein beliebiger Follower zu sein.
3. Weniger Spam, mehr Kontrolle: Für die Memer bedeutet privat zu sein, dass weniger Spam in den DMs und Kommentaren landet. Und über die Privat-Einstellung haben Instagrammer mehr Kontrolle: Sie können User blockieren und die eigenen Inhalte vor der Konkurrenz besser schützen. 4. Klare Zielgruppe, mehr Wert: Erfolgreiche Accounts nutzen ihre Reichweite, um damit Geld zu verdienen, indem sie Produkte zeigen oder Merch anbieten. Mit der Privat-Einstellung kann die Zielgruppe besser gefiltert und bestimmt werden. Das bedeutet eine repräsentativere Werbefläche.