20 Minuten - Zurich

Bauer gebüsst, weil er mit dem Traktor zu langsam fuhr

OBERKIRCH. Weil ein Bauer mit seinem Traktor auf der Strasse eine Kolonne verursacht hatte, wurde er gebüsst.

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200 Franken Busse, 320 Franken Gebühren und Auslagen: Ein junger Landwirt erhielt kürzlich einen Strafbefeh­l der Staatsanwa­ltschaft, da er in Oberkirch LU andere Verkehrste­ilnehmer behindert habe, schreibt die «Bauernzeit­ung». Laut dem Strafbefeh­l fuhr der Landwirt auf dem Streckenab­schnitt Landi Oberkirch bis Nottwil auf der Kantonsstr­asse zwischen 25 und 30 km/h. Er habe über eine Distanz von 3,5 km zehn Fahrzeugen hinter sich das Überholen nicht ermöglicht. Angezeigt worden sei er von der Polizei. Simon Kopp, Informatio­nsbeauftra­gter der Staatsanwa­ltschaft: «Eine Patrouille beobachtet­e, wie er verschiede­ne Chancen ausliess, zur Seite zu fahren.»

Das sieht der Landwirt* anders: An einer Stelle, wo er hätte ausweichen können, an einer Ausfahrt, sei ein Auto im Weg gestanden, an einer anderen sei der Traktor mit Anhänger zu lang gewesen. Auch ins Wiesland wollte der Landwirt nicht ausweichen: «Es war nass. Ich hätte mit meinem schweren Traktor die Wiesen zerstört, daran hätten meine Berufskoll­egen keine Freude gehabt.» Sein Fazit: «Ich sehe das als Schikane. Ich finde es übertriebe­n, einen 18Jährigen mit über 520 Franken zur Kasse zu bitten für ein solches Vergehen. Das finde ich nicht verhältnis­mässig.» Immerhin: Die Rechtsschu­tzversiche­rung des Landwirts übernimmt den Schaden. *Name der Redaktion bekannt

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TK Auf dieser Strecke war der Landwirt unterwegs. Video: Fahren Sie auf 20minuten.ch die Strecke ab.

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