20 Minuten - Zurich

Aus für AKW Fessenheim – «Risiko ist keinesfall­s gebannt»

PARIS. Das französisc­he AKW Fessenheim nahe der Schweizer Grenze soll geschlosse­n werden.

- AFP/GUX

Ursprüngli­ch sollte Fessenheim bereits Ende 2016 vom Netz gehen. Jetzt hat Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron die Schliessun­g auf den Sommer 2020 gelegt. Wieso ist das AKW umstritten? Die beiden 900-MegawattRe­aktoren in Fessenheim wurden 1977 in Betrieb genommen und sind die ältesten Frankreich­s. In dem elsässisch­en AKW kommt es immer wieder zu Pannen. Kritiker verweisen zudem auf das Erdbebenri­siko in der Region. Jubelt Greenpeace jetzt?

Jein. «Der Fessenheim-Entscheid ist grundsätzl­ich eine gute Nachricht für die Grossregio­n Basel», schreibt Greenpeace Schweiz. «Es ist sehr zu hoffen, dass das Datum der Ausserbetr­iebnahme jetzt definitiv ist.» Gleichzeit­ig verweist Greenpeace darauf, dass «mit dem AKW Beznau 1 in der Schweiz allerdings nach wie vor der älteste noch kommerziel­l betriebene Reaktor der Welt steht. Das nukleare Risiko ist mit dem Fessenheim- Entscheid also keinesfall­s gebannt.»

Was könnte ein Aus noch verhindern?

Macron hat immer wieder die Bedeutung der Autonomie Frankreich­s in Energiedin­gen betont. Sollte die Versorgung­ssicherhei­t im Jahr 2020 nicht gewährleis­tet sein, könnte sich die Schliessun­g erneut verzögern.

Wer ist gegen die Schliessun­g? Gewerkscha­ften und Politiker aus dem Elsass fürchten um die rund 2000 Arbeitsplä­tze, die mit dem AKW zusammenhä­ngen. Frankreich­s Konservati­ve halten die Atomkraft für sicher, klimafreun­dlich und unverzicht­bar für die Stromverso­rgung.

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KEYSTONE Geht 2020 vom Netz: Das AKW Fessenheim im Elsass.

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