Französischer SUV-Entschleuniger
MARRAKESCH. Bis 2020 der elektrifizierte C5 Aircross startet, schickt Citroën seinen eleganten Flaggschiff-SUV nochmals frisch geliftet ins Rennen.
Es ist eine Hassliebe, die dem SUV entgegenschlägt. Während die einen die soften Geländewagen als ideale Familienkutsche sehen, prangern die anderen die Vorstadtpanzer als Symbol von Überfluss und Unvernunft an und gehen mit den Käufern zuweilen hart ins Gericht. Doch das muss nicht sein. Denn wenn Citroën Ende Dezember zu Preisen ab 26 400 Franken den neuen C5 Aircross an den Start bringt, ziehen die Franzosen wirkungsvoll gegen das schlechte Image des SUV ins Feld.
Das gilt für das Design, das auf jede Aggressivität verzichtet, genauso wie für sein betont defensives und gemütliches Fahrverhalten mit der serienmässigen AdvancedComfort-Federung. Und es gilt für den Antrieb. Nicht nur, dass sich die Franzosen bis zum Debüt eines Plug-in-Hybriden mit elektrischer Hinterachse – kommt wohl auch nicht in die Schweiz – den Allrad sparen, sie lassen es auch sonst eher entspannt angehen. Wo die Konkurrenz von Tiguan und Co. bis weit über 200 PS geht, haben sie je zwei Benziner und Diesel mit 131 oder 177 und 181 PS im Programm und leben damit die pure Entschleunigung.
Dass man mit diesem SUV eher kuscheln statt kämpfen will, merkt man spätestens beim Einsteigen. Denn kein anderer Geländewagen diesseits der Luxusklasse hat so grosszügige, so weite und so weiche Sitze wie der Citroën. Und passend zur Wohnzimmer-Atmosphäre gibt es ein hübsch aufgeräumtes Cockpit mit digitalen Instrumenten, einem grossen Touchscreen und wenig Schaltern, die interessant inszeniert sind. Doch der C5 kann auch mit ein paar harten Fakten punkten – zum Beispiel einem der grössten und zugleich variabelsten Kofferräume in seinem Segment. Dank einzeln verschieb- und neigbarer Sitze wächst das Volumen auf maximal 1630 Liter.
Zwar spricht Markenchefin Linda Jackson von einem «einzigartigen SUV», doch ganz so exklusiv ist der Franzose dann doch nicht. Denn als Kind der EMP2-Architektur ist er eng mit Konzernmodellen wie dem DS7, Peugeot 3008 und Opel Grandland X verwandt. Ein exklusives Detail gibt es aber dennoch: die ConnectedCam im Innenspiegel. Auf Knopfdruck schiesst sie Fotos oder Videos auf der Fahrt und teilt diese automatisch über die sozialen Netzwerke.