PostFinance-Chef stellt sich den Leserfragen
BERN. PostFinance-Chef Hansruedi Köng hat turbulente Zeiten hinter sich. In seinem Büro beantwortete er Fragen.
PostFinance-Chef Hansruedi Köng galt als Topfavorit für den Chefsessel bei der Raiffeisen. Zudem führte die Wettbewerbskommission (Weko) bei PostFinance und in anderen Finanzinstituten eine Razzia durch. Der Vorwurf: Sie würden die eigene App Twint gegenüber Apple Pay und Samsung Pay bevorteilen. Im Berner PostFinance-Hauptsitz stellte sich der CEO den Fragen. Sie wurden als Nachfolger von Raiffeisen-CEO Patrik Gisel gehandelt. Enttäuscht, dass es nicht geklappt hat?
Ich habe mich gar nicht zur Wahl gestellt. Insofern war es keine Enttäuschung.
Wie haben Sie von der WekoRazzia erfahren?
Ich war in Zürich und sehr erstaunt. Die Behörden mussten auf mich warten, bis ich zurück in Bern war. Ich wurde auch befragt, das ist als CEO normal. Meine Hard- disk wollten sie aber nicht. Die PostFinance erhöhte massiv die Gebühren. Wie rechtfertigen Sie das?
Wir haben uns diesen Entscheid nicht leicht gemacht. Aber wegen der tiefen Zinsen sind unsere Gewinne markant eingebrochen, und wir mussten reagieren.
Wann kann man die PostFinance-Kreditkarte oder die PostFinance-Card bei Apple Pay oder Samsung Pay einsetzen? Wir führen mit vielen möglichen Partnern Gespräche. Auch mit Apple. Mehr kann ich aufgrund von Geheimhaltungsklauseln nicht sagen. Wieso hat PostFinance so viel mehr IT-Probleme als andere Institute?
Wir haben nicht mehr IT-Probleme als andere Banken. Unsere Systemverfügbarkeit liegt bei über 99%. Aber klar: Jeder noch so kleine Unterbruch ist einer zu viel und ärgerlich für die Kunden.
Wann gibt es wieder mal eine gute Nachricht?
Wir planen etwa im Frühling, das gelbe Kästchen fürs Login ins E-Finance zu ersetzen. Je nach Smartphone kann man sich zukünftig auch über Gesichtserkennung oder Fingerprint einloggen – bei gleicher Sicherheit.