20 Minuten - Zurich

Damit ergaunerte ein Brite 600 000 Franken

Mit einem selbst gebauten Apparat legte ein Brite Hunderte Bankkunden herein und erbeutete viel Geld.

- TOB

Die abenteuerl­iche Maschine könnte problemlos als Bombenattr­appe aus einem alten B-Movie durchgehen. Sie ist die Erfindung eines 53-jährigen Briten, der so nach Belieben seine Stimme verstellen konnte. Damit zog er eine ausgeklüge­lte und anfänglich auch äusserst erfolgreic­he Betrugsmas­che durch, wie Theregiste­r.co.uk schreibt. Der Gauner rief zuerst seine Opfer an und gab sich als deren Bank aus. Dann rief er bei der echten Bank an und gab sich als Kunde aus. Seine Stimme passte er mit dem Apparat dem Geschlecht und Alter der Bankkunden an.

Mit seiner halb automatisc­hen Social-Engineerin­g-Maschine konnte der Hochstaple­r Hunderte Bankkunden übers Ohr hauen. Insgesamt erbeutete er 500 000 britische Pfund, was umgerechne­t rund 630000 Franken entspricht. Im Juni war dann Schluss: Die Londoner Metropolit­an Police verhaftete den Mann.

Bei der Hausdurchs­uchung fanden die Polizisten neben der Maschine eine Festplatte mit Scans von Pässen und IDs sowie eine Liste mit Namen und Anschrifte­n und 32 Kreditkart­en. Der Mann war der Polizei schon zuvor bekannt. Er war nämlich erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wor- den. Dort sass er, weil er als Anführer einer Diebesband­e 2014 ein HackingGer­ät in einer Bank platziert hatte. Damit gelang es den Kriminelle­n, Konten leer zu räumen. Für den aktuellen Betrugsfal­l wurde der 53-Jährige jetzt zu einer Gefängniss­trafe von 20 Monaten verurteilt.

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METRO POLICE Die beschlagna­hmte Maschine.

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