Fussgängerstreifen sind derzeit lebensgefährlich
ZÜRICH. In den letzten zwei Wochen häufen sich die Unfälle auf Fussgängerstreifen. Nun werden Massnahmen gefordert.
Mindestens 19 Personen sind in den letzten zwei Wochen auf Schweizer Fussgängerstreifen angefahren worden. Mehrere wurden schwer verletzt, ein Bub (10) kam ums Leben. Schuld an den Unfällen sind meistens die Autofahrer. Sie passen in der dunklen Jahreszeit zu wenig gut auf. Fussverkehr Schweiz fordert mehr Tempo-30Zonen, um die Passanten zu schützen.
Die Bilanz ist erschütternd: In den letzten zwei Wochen wurden mindestens 19 Personen beim Überqueren eines Fussgängerstreifens auf Schweizer Strassen verletzt. Ein 10-jähriger Bub konnte nicht mehr gerettet werden. Zwar gibt es in den Wintermonaten generell mehr Unfälle auf Fussgängerstreifen. Die momentane Häufung ist aber auch für Experten überraschend.
Hauptgrund für die Unfälle ist die Dunkelheit. Am gefährlichsten sei die Zeit zwischen 17 und 18 Uhr, sagt Thomas Schweizer von Fussverkehr Schweiz. «Nach der Zeitumstellung Ende Oktober ist es in der Feierabendspitze bereits dunkel.» Laut Nicolas Kessler von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) ist die Sicht im Winter auch wegen des Wetters eingeschränkt: «Schlechtes, düsteres Wetter ist ein Risikofaktor.» Statistiken zeigten, dass über 50 Prozent der Unfälle von den Autolenkern verschuldet würden, rund 30 Prozent durch die Fussgänger, erklärt Kessler.
Während bei Autofahrern Unaufmerksamkeit als Hauptursache gelte, sei es bei Fussgängern unvorsichtiges Überqueren. Fussverkehr Schweiz fordert Tempo 30 auch auf Hauptachsen, um die Zahl der Unfälle zu senken. Fussgänger können auch selbst etwas tun: Ganz dunkle Kleidung sei sicherlich nicht empfehlenswert, sagt Schweizer. «Weiter raten wir dazu, dass Fussgänger und Autolenker Blickkontakt aufnehmen.»