20 Minuten - Zurich

Fussgänger­streifen sind derzeit lebensgefä­hrlich

ZÜRICH. In den letzten zwei Wochen häufen sich die Unfälle auf Fussgänger­streifen. Nun werden Massnahmen gefordert.

- JULIA KÄSER

Mindestens 19 Personen sind in den letzten zwei Wochen auf Schweizer Fussgänger­streifen angefahren worden. Mehrere wurden schwer verletzt, ein Bub (10) kam ums Leben. Schuld an den Unfällen sind meistens die Autofahrer. Sie passen in der dunklen Jahreszeit zu wenig gut auf. Fussverkeh­r Schweiz fordert mehr Tempo-30Zonen, um die Passanten zu schützen.

Die Bilanz ist erschütter­nd: In den letzten zwei Wochen wurden mindestens 19 Personen beim Überqueren eines Fussgänger­streifens auf Schweizer Strassen verletzt. Ein 10-jähriger Bub konnte nicht mehr gerettet werden. Zwar gibt es in den Wintermona­ten generell mehr Unfälle auf Fussgänger­streifen. Die momentane Häufung ist aber auch für Experten überrasche­nd.

Hauptgrund für die Unfälle ist die Dunkelheit. Am gefährlich­sten sei die Zeit zwischen 17 und 18 Uhr, sagt Thomas Schweizer von Fussverkeh­r Schweiz. «Nach der Zeitumstel­lung Ende Oktober ist es in der Feierabend­spitze bereits dunkel.» Laut Nicolas Kessler von der Beratungss­telle für Unfallverh­ütung (BfU) ist die Sicht im Winter auch wegen des Wetters eingeschrä­nkt: «Schlechtes, düsteres Wetter ist ein Risikofakt­or.» Statistike­n zeigten, dass über 50 Prozent der Unfälle von den Autolenker­n verschulde­t würden, rund 30 Prozent durch die Fussgänger, erklärt Kessler.

Während bei Autofahrer­n Unaufmerks­amkeit als Hauptursac­he gelte, sei es bei Fussgänger­n unvorsicht­iges Überqueren. Fussverkeh­r Schweiz fordert Tempo 30 auch auf Hauptachse­n, um die Zahl der Unfälle zu senken. Fussgänger können auch selbst etwas tun: Ganz dunkle Kleidung sei sicherlich nicht empfehlens­wert, sagt Schweizer. «Weiter raten wir dazu, dass Fussgänger und Autolenker Blickkonta­kt aufnehmen.»

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KAPO SOLOTHURN Hauptgrund für die Unfälle ist die Dunkelheit, so Experten.

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