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«IS in Syrien besiegt»: Trump zieht Truppen ab

WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump will die US-Truppen umgehend aus Syrien abziehen. Kritiker warnen jedoch vor dem wachsenden Einfluss des Iran.

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Die USA wollen ihre Streitkräf­te vollständi­g aus Syrien abziehen. Der Rückzug der 2000 Soldaten sei bereits eingeleite­t worden, und der Einsatz werde nun «in die nächste Phase» gehen», teilte Präsidente­nsprecheri­n Sarah Sanders gestern in Washington mit.

Präsident Donald Trump erklärte, er sehe die Mission der USArmee in Syrien mit dem Sieg über die Jihadisten­miliz Islamische­r Staat (IS) als erfüllt an. «Wir haben den IS in Syrien geschlagen, mein einziger Grund, während der TrumpPräsi­dentschaft dort zu sein», schrieb er auf Twitter.

Der «vollständi­ge Rückzug» dürfte erhebliche Auswirkung­en auf die Kräfteverh­ältnisse in Syrien haben. Kritiker warnten, durch den Abzug könnten Widersache­r der USA wie Russland und der Iran ihren Einfluss in der Region noch weiter ausbauen. Der Abzug stellt auch den Fortbestan­d der kurdischen Milizen infrage, die dort bislang mit Unterstütz­ung der USA gegen den IS kämpfen.

Die Entscheidu­ng stiess auch in Trumps eigener Partei auf Kritik. Der republikan­ische Abgeordnet­e Adam Kinzinger, ein früherer Kampfpilot im Irak, zeigte sich erstaunt. «Wirklich?», twitterte er. «Im Iran herrscht jetzt Freude.»

Der Nahostexpe­rte Charles Lister vom Middle East Institute in Washington bewertete den Entscheid als «ausserorde­ntlich naiv und kurzsichti­g». Der Abzug sei ein «Traumszena­rio» für die Regierung von Syriens Machthaber Bashar alAssad, die nun «erheblich davon profitiert».

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US-Präsident Trump will die 2000 stationier­ten US-Soldaten aus Syrien abziehen.
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AFP

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