20 Minuten - Zurich

«Züri autofrei» wird wohl ein Fall für das Bundesgeri­cht

ZÜRICH. Wende bei «Züri autofrei»: Das Verwaltung­sGericht erklärt die JusoInitia­tive für gültig. Die Gegner sind überrascht.

- WED

Das gesamte Stadtgebie­t soll mit ein paar Ausnahmen vom individuel­len Motorfahrz­eugverkehr befreit werden. Das fordert die Juso-Initiative «Züri autofrei». Nachdem die Initiative vom Stadtrat und vom Bezirksrat für ungültig erklärt worden war – da sie nicht umsetzbar sei, ohne gegen übergeordn­etes Recht zu verstossen –, entschied das Verwaltung­sgericht nun anders.

Die Juso jubeln: «Wir sind froh, ist das kantonale Verwaltung­sgericht nicht vor der Autolobby eingeknick­t», so Nicola Siegrist, Co-Präsident der Stadtzürch­er Juso. Gleich- zeitig appelliert die Jungpartei an die Gegner, das Urteil zu akzeptiere­n und nicht weiter eine Abstimmung zu verhindern.

Zu diesen Gegnern der Initiative gehört der Zürcher Hauseigent­ümerverban­d. Direktor Albert Leiser: «Das Urteil ist angesichts der Rechtslage überrasche­nd.» Es werde nun genau analysiert. «Ein Weiterzug ans Bundesgeri­cht ist jedoch wahrschein­lich», so Leiser. An der Initiative sei für ihn vor allem problemati­sch, dass die Rechte von Hauseigent­ümern und Mietern im Zusammenha­ng mit dem Zugang zur Immobilie massiv eingeschrä­nkt würden.

Auch der Stadtzürch­er FDPPräside­nt und Rechtsanwa­lt Severin Pflüger zeigt sich überrascht: «Offensicht­lich war es aber im Gericht auch sehr umstritten, ansonsten hätte es keine Minderheit­smeinung gegeben.» Sollte die Initiative letztlich vors Volk kommen, würde sich Pflüger wenig Sorgen machen: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Forderung eine Mehrheit im Volk finden würde.»

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KEYSTONE Geht es nach den Juso, soll es in Zürich künftig so aussehen.

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