«Ich war ein Tier und wollte töten»
ST. GALLEN. Amokläufer Sascha I. (18) musste sich gestern vor Gericht verantworten. Das Urteil stehtnoch aus.
Sascha I.* hatte am 22. Oktober 2017 in Flums SG mehrere Menschen mit einem Beil angegriffen und teils schwer verletzt. Die Jugendanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und eine Busse. Der psy- chisch schwer gestörte Beschuldigte sei zudem in einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen. Der Verteidiger machte Schuldunfähigkeit seines Mandanten geltend. Das psychiatrische Gutachten habe eine Schizophrenie diagnostiziert. Den Ausführungen folgte der Beschuldigte ohne jegliche Emotionen – dies sei Teil seiner Krankheit, so der Verteidiger. Er habe keinerlei Tötungsabsicht gehabt, von versuchtem Mord könne keine Rede sein. Die anderen Tatbestände anerkenne sein Mandant.
Das sah der Jugendanwalt ganz anders. Er stützte sich auch auf Aussagen des damals 17-Jährigen nach dessen Festnahme. Mehr als einmal habe er seine Tötungsabsichten formuliert. «Ich war ein Tier. Ich wollte einfach töten», sagte er etwa. Zudem habe er mit enormer Wucht zugeschlagen. Es sei nur dem Zufall zu verdanken, dass niemand tödlich verletzt worden sei. Bei seiner Befragung sagte der Beschuldigte, er könne sich nicht erinnern. Vor seinem Amoklauf hatte er versucht, sich selbst zu töten. Bei der Tat verletzte er sieben Menschen. Deren Rechtsvertreter sagte, wie sehr die damaligen Opfer bis heute litten. Sie forderten vor Gericht rund 330 oo0 Franken Genugtuung. Das Urteil steht noch aus.
*Name der Redaktion bekannt