Auf Jungfernfahrt mit dem Schönheitskönig
LOS ANGELES. Zumindest optisch hat Tesla gegen den Audi e-tron GT keine Chance.
Die Passanten bleiben stehen, und überall klicken die Kameras der Handys: So viel Aufmerksamkeit hat ein Audi in Downtown Los Angeles, wo man so ziemlich alles gewohnt ist, was die automobile Eitelkeit so zutage fördert, lange nicht mehr erlebt. Denn ein paar Tage nach der Weltpremiere auf der L.A. Autoshow ist der neue e-tron GT auf seiner Jungfernfahrt und läuft sich warm für das Rennen gegen Tesla und Co.
Doch warm anziehen muss sich Tesla noch nicht – bevor der e-tron GT, der sich die Plattform mit dem Porsche Taycan teilt, an den Start geht, vergehen noch mal zwei Jahre. Doch im Gegensatz zu anderen Showcars behält der GT Bodenhaftung. Vor allem, weil sich die Designer so ziemlich alle Spinnereien und Spielereien verkniffen haben. Das vegane Interieur ist da noch die grösste Extravaganz.
Deshalb findet man sich hinter dem Lenkrad auch sofort zurecht – das Cockpit ist eine weitere Evolutionsstufe der neuen Klarheit bei Audi. Aber fürs Erste interessiert ohnehin nur der Schieberegler auf dem Mitteltunnel, mit dem man auf D wechselt und die Fahrt beginnt. Und die hat es in sich: Schliesslich leisten die beiden E-Maschinen zusammen 590 PS und katapultieren den GT in etwa 3,5 Sekunden auf Tempo 100. Und wo für den ersten e-tron, der jetzt gerade so langsam zu den Händlern rollt, bei 200 Sachen Schluss ist, bekommt der GT Auslauf bis mindestens 240 km/h.
Die nächste Ausfahrt ist erst für Ende 2020 geplant – dann aber im Serienmodell.