«Auf dem richtigen Weg» – trotz 19 Punkten Rückstand?
BASEL. Der FC Basel übt sich im demonstrativen Schulterschluss. Trainer Koller und Sportdirektor Streller bleiben.
Möglich, dass das einer der überraschendsten Sätze ist, die ein Sportdirektor des FC Basel je gesagt hat. «Wir sind auf dem richtigen Weg», erklärte Marco Streller an der Halbjahresbilanz der Basler, «den werden wir fortführen.» Und das bei 19 Punkten Rückstand auf die Young Boys? Klingt zunächst abenteuerlich. Und ergibt mit Blick auf die Situation des FCB doch Sinn. Nach einem sportlich miserablen Halbjahr, an dessen Ende öffentlich wurde, dass sich die Spieler beim Vorstand über den Trainer beklagt hatten, verfolgten die Basler gestern nur ein Ziel: Ruhe vermitteln.
Trainer Marcel Koller und Sportdirektor Marco Streller haben einem Burgfrieden zugestimmt. Beide werden dabei sein, wenn im Januar die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt. Halten wird die Ruhe allerdings nur, wenn danach auch die Resultate stimmen.
Eine Transfer-Offensive wird es kaum geben. Dafür hofft Koller, dass Verletzte wie Suchy, Stocker und Campo zurückkehren und «für mehr Konkurrenzkampf sorgen». Aber selbst dann – die Kampfansage an YB bleibt aus. «Wir müssen realistisch bleiben, der Rückstand ist zu gross», sagt Streller mit einer Bescheidenheit, an die man sich beim ehemaligen Serienmeister erst noch gewöhnen muss: «Wir müssen schauen, dass wir Platz zwei halten.»
Nur schon aus finanzieller Sicht: 2018 wird der FCB dank der Verkäufe von Akanji, Vaclik, Lang und Steffen mit einem leichten Gewinn abschliessen. Aber noch ein Jahr ohne Europacup – und der FCB rutscht in die roten Zahlen.