Darum ist Handball viel ehrlicher als Fussball
BERLIN. Heute beginnt die Handball-WM der Männer in Deutschland und Dänemark. Sieben Gründe, weshalb Sie unbedingt reinschauen sollten.
1. Beim Handball ist immer etwas los, der Sport ist bisweilen sogar zu schnell für die TVTechnik. Wegen des schnellen Anspiels verpassen die Kameraleute manchmal Tore. Doch keine Angst: Nach dem ersten Tag sind diese darauf eingestellt.
2. Handball ist ein knallharter, aber ehrlicher Sport. Es gibt keine Simulanten wie Neymar, die sich scheinbar schwer verletzt am Boden wälzen. Wenn einer liegen bleibt, dann tut ihm etwas (verdammt) weh.
3. Handball ist Spektakel. Kaum eine andere Sportart lässt mehr Raum für Zaubereien, für sogenannte Flieger oder Drehbälle, Finten und blinde Zuspiele.
4. Handball ist Schach in der Sporthalle, ein Taktikduell der Trainer. Es geht nicht nur um physische Präsenz, den höchsten Sprung oder den härtesten Schuss. Köpfchen ist gefragt.
5. Handball lässt staunen: Zwei Meter hoch und drei Meter breit sind die Tore, und dennoch hat der Goalie eine grosse Abwehrchance im Duell mit dem Siebenmeterschützen. Der Torhüter muss nicht über 60 Minuten jeden Ball halten, er muss bereit sein, wenn die entscheidende Phase läuft.
6. Handball ist ein Tummelfeld für Schlitzohren. Woher kam jetzt plötzlich dieser siebte Feldspieler (Peter Jehle), als sich die Schweiz gegen Deutschland 1982 an der WM ein Unentschieden erkämpfte? Woher kam jetzt plötzlich dieser (zweite) Ball aufs Feld gerollt und machte einen Spielunterbruch nötig, als ein Team in einem Konter zum Ausgleich unterwegs war?
7. Handball ist gerecht: Es gewinnt (meistens) der Bessere. Ein 0:0 wie im Fussball kann sich kein Aussenseiter ermauern, auch nicht ein 25:25.