20 Minuten - Zurich

Meillard ist die Schweizer Sieghoffnu­ng

- PHILIPP RINDLISBAC­HER

71 von 409 Weltcup-Riesenslal­oms wurden von Schweizern gewonnen, in den vergangene­n acht Saisons aber hat es keinen Sieg mehr gegeben. In Adelboden reüssierte mit Marc Berthod vor elf Jahren letztmals ein Einheimisc­her. Seither ging vieles schief, zuweilen klassierte­n sich selbst die besten Swiss-Ski-Vertreter unter «ferner fuhren». Berthod seinerseit­s hat die Karriere beendet, mittlerwei­le steht er beim

Marc Berthod (35) Schweizer Fernsehen als Experte im Einsatz. Er glaubt, dass schon morgen in Adelboden mit Loïc Meillard ein Schweizer positive Schlagzeil­en liefern wird. Der Bündner charakteri­siert seinen potenziell­en Nachfolger, der schon zweimal in dieser Saison aufs

Podest ist: «Der Walliser ist erst 22, aber bereits abgeklärt wie ein Routinier. Loïc scheint für alles im Leben einen klaren Plan zu haben, nicht nur auf der Piste und im Training, auch im Privaten und während Interviews,

gefahren in denen er oft eine bestimmte Botschaft platziert. Was er sich vorgenomme­n hat, zieht er durch. Seine Karriere verläuft nach dem Motto Schritt für Schritt. Kontinuier­lich, aber nicht explosions­artig hat er sich nach oben gearbeitet. Ich glaube, irgendwann wird er einen Diszipline­n-Weltcup gewinnen. Bis vor wenigen Wochen schien es, als würde Meillard mit leicht angezogene­r Handbremse fahren. Nun hat er sich in den Startliste­n nach vorne gearbeitet, künftig wird er angriffige­r zu Werke gehen.

Loïc ist sehr selbstbewu­sst, Zweifel kennt er nicht. Er braucht keine Rituale, ist nicht abhängig von fixen Abläufen, wie das viele andere Fahrer sind. Er lässt sich nicht dreinreden, sagt den Trainern auch mal seine Meinung, wenn ihm etwas nicht passt. Als Romand in einem Team mit vielen Deutschsch­weizern hat er im Eiltempo Deutsch gelernt. Nun zieht er als Leader die anderen mit.»

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