Meillard ist die Schweizer Sieghoffnung
71 von 409 Weltcup-Riesenslaloms wurden von Schweizern gewonnen, in den vergangenen acht Saisons aber hat es keinen Sieg mehr gegeben. In Adelboden reüssierte mit Marc Berthod vor elf Jahren letztmals ein Einheimischer. Seither ging vieles schief, zuweilen klassierten sich selbst die besten Swiss-Ski-Vertreter unter «ferner fuhren». Berthod seinerseits hat die Karriere beendet, mittlerweile steht er beim
Marc Berthod (35) Schweizer Fernsehen als Experte im Einsatz. Er glaubt, dass schon morgen in Adelboden mit Loïc Meillard ein Schweizer positive Schlagzeilen liefern wird. Der Bündner charakterisiert seinen potenziellen Nachfolger, der schon zweimal in dieser Saison aufs
Podest ist: «Der Walliser ist erst 22, aber bereits abgeklärt wie ein Routinier. Loïc scheint für alles im Leben einen klaren Plan zu haben, nicht nur auf der Piste und im Training, auch im Privaten und während Interviews,
gefahren in denen er oft eine bestimmte Botschaft platziert. Was er sich vorgenommen hat, zieht er durch. Seine Karriere verläuft nach dem Motto Schritt für Schritt. Kontinuierlich, aber nicht explosionsartig hat er sich nach oben gearbeitet. Ich glaube, irgendwann wird er einen Disziplinen-Weltcup gewinnen. Bis vor wenigen Wochen schien es, als würde Meillard mit leicht angezogener Handbremse fahren. Nun hat er sich in den Startlisten nach vorne gearbeitet, künftig wird er angriffiger zu Werke gehen.
Loïc ist sehr selbstbewusst, Zweifel kennt er nicht. Er braucht keine Rituale, ist nicht abhängig von fixen Abläufen, wie das viele andere Fahrer sind. Er lässt sich nicht dreinreden, sagt den Trainern auch mal seine Meinung, wenn ihm etwas nicht passt. Als Romand in einem Team mit vielen Deutschschweizern hat er im Eiltempo Deutsch gelernt. Nun zieht er als Leader die anderen mit.»