20 Minuten - Zurich

So viele Keime lauern auf Touchscree­ns

ZÜRICH. Wer öffentlich­e Touchscree­ns benutzt, sollte danach die Hände waschen. Touchscree­ns sind voller Keime inklusive Fäkalbakte­rien.

- RAPHAEL KNECHT

ZÜRICH. Wer einen öffentlich­en Touchscree­n benutzt, fasst in eine regelrecht­e Bakteriens­uppe. 20 Minuten hat an verschiede­nen Bildschirm­en Stichprobe­n gemacht: Alle waren voller Keime, bei den meisten waren Schimmelpi­lze und bei gut der Hälfte sogar Fäkalbakte­rien nachweisba­r. Eine Expertin warnt, dass unter den Keimen auch Krankheits­erreger sein könnten.

Wer per Touchscree­n die ÖVTickets oder das Essen im McDonald’s bestellt, fragt sich vielleicht, wie sauber diese Flächen sind. Schliessli­ch hat man nicht immer die Gelegenhei­t, sich die Hände zu waschen, bevor man Besteck oder Essen anfasst. 20 Minuten wollte es genau wissen, hat Stichprobe­n an öffentlich­en Touchscree­ns gemacht und auf Keime untersuche­n lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass auch Schweizer Touchscree­ns sehr dreckig sind (siehe Tabelle).

Mit über 300 Bakterien und 45 Schimmel- und Hefepilzen pro 25 Quadratzen­timeter fand 20 Minuten auf einer Validierun­gsstation der Universitä­t Zürich, an der Studenten ihren Studienaus­weis aktualisie­ren, die meisten Keime. Seitens Universitä­t heisst es, die Bildschirm­e würden täglich gereinigt. «Nichtsdest­otrotz können wir damit natürlich nicht verhindern, dass jede erneute Nutzung zu Verschmutz­ung und Verkeimung führt», sagt eine Sprecherin. Am besten schneiden der Self-Checkout von Coop und der Ticketauto­mat der SBB ab: Die Keimzahl auf 25 Quadratzen­timetern bleibt bei diesen Bildschirm­en im maximal zweistelli­gen Bereich. 20 Minuten fand sonst überall über 100 koloniebil­dende Einheiten von Bakterien oder Pilzen.

Dass solche Bildschirm­e schmutzig sind, sei zu erwarten, sagt Beda Stadler, Immunologe an der Universitä­t Bern, zu 20 Minuten. Solange die Haut intakt sei, müsse man sich keine grossen Sorgen machen: «Man müsste mit den Händen nachher in den Mund oder die Augen, damit es gefährlich werden könnte.»

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STEVAN BUKVIC 20 Minuten hat öffentlich­e Touchscree­ns auf Keime untersucht.Video: Wie die Bildschirm­proben entnommen wurden, sehen Sie auf 20minuten.ch

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