So viele Keime lauern auf Touchscreens
ZÜRICH. Wer öffentliche Touchscreens benutzt, sollte danach die Hände waschen. Touchscreens sind voller Keime inklusive Fäkalbakterien.
ZÜRICH. Wer einen öffentlichen Touchscreen benutzt, fasst in eine regelrechte Bakteriensuppe. 20 Minuten hat an verschiedenen Bildschirmen Stichproben gemacht: Alle waren voller Keime, bei den meisten waren Schimmelpilze und bei gut der Hälfte sogar Fäkalbakterien nachweisbar. Eine Expertin warnt, dass unter den Keimen auch Krankheitserreger sein könnten.
Wer per Touchscreen die ÖVTickets oder das Essen im McDonald’s bestellt, fragt sich vielleicht, wie sauber diese Flächen sind. Schliesslich hat man nicht immer die Gelegenheit, sich die Hände zu waschen, bevor man Besteck oder Essen anfasst. 20 Minuten wollte es genau wissen, hat Stichproben an öffentlichen Touchscreens gemacht und auf Keime untersuchen lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass auch Schweizer Touchscreens sehr dreckig sind (siehe Tabelle).
Mit über 300 Bakterien und 45 Schimmel- und Hefepilzen pro 25 Quadratzentimeter fand 20 Minuten auf einer Validierungsstation der Universität Zürich, an der Studenten ihren Studienausweis aktualisieren, die meisten Keime. Seitens Universität heisst es, die Bildschirme würden täglich gereinigt. «Nichtsdestotrotz können wir damit natürlich nicht verhindern, dass jede erneute Nutzung zu Verschmutzung und Verkeimung führt», sagt eine Sprecherin. Am besten schneiden der Self-Checkout von Coop und der Ticketautomat der SBB ab: Die Keimzahl auf 25 Quadratzentimetern bleibt bei diesen Bildschirmen im maximal zweistelligen Bereich. 20 Minuten fand sonst überall über 100 koloniebildende Einheiten von Bakterien oder Pilzen.
Dass solche Bildschirme schmutzig sind, sei zu erwarten, sagt Beda Stadler, Immunologe an der Universität Bern, zu 20 Minuten. Solange die Haut intakt sei, müsse man sich keine grossen Sorgen machen: «Man müsste mit den Händen nachher in den Mund oder die Augen, damit es gefährlich werden könnte.»