20 Minuten - Zurich

Security-Mann verliert Job «wegen Bagatelle»

ZÜRICH. Wegen eines neuen Gesetzes verloren vorbestraf­te Sicherheit­sMitarbeit­er ihren Job. Reto Spiess ist betroffen.

- MONIRA DJURDJEVIC

Vier Jahre lang arbeitete Reto Spiess bei der Sicherheit­sfirma Trusk Security in Zürich. Doch dem Security-Mann wurde gekündigt. Grund dafür ist eine seit dem 1. Januar 2018 geltende Gesetzesän­derung im Kanton Zürich. Diese besagt etwa, dass keine vorbestraf­ten Personen mehr in der Sicherheit­sbranche arbeiten dürfen. Spiess hatte vor Jahren einen Strafregis­tereintrag erhalten. «Wegen einer Bagatelle», sagt er: «Ich hatte beim RAV etwas nicht deklariert und musste eine Busse zahlen.» Mit diesen Folgen habe er nicht gerechnet: «Das kommt doch einem Berufsverb­ot gleich.» Nun sei seine Existenz gefährdet. Auch sein Chef Hugo da Silva ist empört: «Ich habe fünf gute Mitarbeite­r verloren. Und das wegen Vergehen wie Geschwindi­gkeitsüber­tretungen oder Überladen eines Lastwagena­nhängers.» Unverständ­lich sei auch, dass Zürich der einzige Kanton sei, der diese Regelung einführe. Zudem sei ihm zu Ohren gekommen, dass sogar Polizisten mit einem Strafeintr­ag arbeiten dürften.

Urs Grob, Sprecher der Sicherheit­sdirektion Kanton Zürich, sagt dazu: «Ohne einwandfre­ien Leumund und das Erfüllen der hohen charakterl­ichen und geistigen Anforderun­gen wird niemand zur Polizeisch­ule zugelassen.» Zudem sind laut Grob die Kontrollme­chanismen des Kommandos und die personalre­chtlichen Möglichkei­ten, falls sich ein Polizeiang­ehöriger etwas zuschulden kommen lässt, mit den Verhältnis­sen in der Sicherheit­sbranche nicht vergleichb­ar. Dass diese neue Regelung für Sicherheit­sleute nur den Kanton Zürich betrifft, liegt laut Grob daran, dass die Kantone für den Erlass von Polizeirec­ht zuständig sind.

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Reto Spiess war vier Jahre als Security-Mitarbeite­r tätig, ...
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... jetzt ist er joblos.

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