Ist diese Parkbusse gerechtfertigt oder nicht?
ZÜRICH. Eine Frau hat trotz Anwohnerparkkarte eine Busse erhalten. Der Scheibenschutz hatte die Postleitzahl verdeckt.
Eine Leser-Reporterin aus der Stadt Zürich ist wütend. Vor kurzem hatte die Frau eine 40-Franken-Busse der Stadtpolizei Zürich an der Frontscheibe ihres Autos – und das trotz gültiger Anwohnerparkkarte, wie sie sagt. Das Auto sei in einer blauen Zone an der Käferholzstrasse in Zürich-Oerlikon gestanden: «Ich habe noch extra die neue Parkkarte für 2019 reingelegt.»
Da sie aber wegen des Schnees eine Abdeckung auf der Windschutzscheibe montiert hatte, verdeckte diese leicht die Postleitzahl auf der Parkkarte. Das Kennzeichen sei aber deutlich zu erkennen gewesen. «Das ist eine Frechheit – die Polizistin hätte die Ecke der Abdeckung einfach kurz anheben müssen. Das hätte weniger lange gedauert als das Eintippen der Busse.» Sie glaube, dass die Busse nur ausgestellt wurde, weil die Polizei auf Provision arbeite.
«Dass Polizisten auf Provision Bussen verteilen, stimmt nicht», sagt Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpolizei Zürich. Er hat aber Verständnis für die Leserin: «Der Ärger der Frau ist nachvollziehbar», so Cortesi. Es sei Vorschrift, dass die Parkkarte gut sichtbar im Auto hinterlegt werde. «Auf dem Bild sieht man zwar das Kennzeichen, jedoch nicht die Postleitzahl und das Gültigkeitsdatum.» Laut Cortesi hätte die Polizistin aber die Abdeckung kurz umklappen können und hätte so alles gesehen. Er rät der Frau darum, ihr Anliegen online bei der Zentralstelle für Ordnungsbussen einzureichen und neu beurteilen zu lassen.