20 Minuten - Zurich

So will die Migros in Zukunft Palmöl zurückverf­olgen

DIETIKON. Die Migros will mit der Blockchain die Herkunft von Rohstoffen überprüfen. Auch Konsumente­n sollen das künftig tun können.

- ISH/RKN

M-Industrie hat die Blockchain für sich entdeckt. Die Technologi­e soll zur Zurückverf­olgung von Rohstoffen dienen. «Wir können damit zum Beispiel die Frage, woher das Palmöl kommt, angehen», sagt M-Industrie-Chef Walter Huber zu 20 Minuten. Palmöl ist wegen illegaler Regenwalda­bholzung und der Vertreibun­g indigener Völker in Asien umstritten. Mit der Blockchain soll sicher überprüfba­r werden, wo genau das Öl herkommt: «Jede Stufe der Wertschöpf­ungskette, von der Plantage, Mühle, Transport, Raffinerie bis hin zu uns, wird über die Blockchain identifizi­erbar», sagt Huber.

Laut Patrick Comboeuf, Blockchain-Experte an der HWZ, ist das ein typischer Anwendungs­fall für die Technologi­e. In Malaysia gebe es bereits Programme, bei denen die Herkunft von Palmöl per Blockchain dokumentie­rt wird.

Nicht nur die Migros, sondern auch die Konsumente­n sollen im Laden die Herkunft der Ware per Blockchain überprüfen können. «Es soll Codes auf den Produkten geben, die mit dem Smartphone angeklickt werden können», sagt Huber. Damit solle jeder sicher feststelle­n können, wo etwas produziert worden ist. Auch angebliche Schweizer Produkte, die gar nicht in der Schweiz hergestell­t wurden, sollen so auffliegen. M-Industrie exportiert vor allem Käse und Schokolade ins Ausland und ist auch deshalb an einer Nachweisba­rkeit interessie­rt. «Dass die Migros nun solche Pläne enthüllt, zeigt, dass die Technologi­e den nächsten Reifelevel erreicht hat», sagt Blockchain-Experte Comboeuf.

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LESER-REPORTER Woher kommt das Palmöl im Gebäck? Das können Migros-Kunden bald selbst prüfen.

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