Mit Würde ausscheiden – oder liegt mehr drin für FCZ?
NEAPEL. Nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel will der FCZ bei der SSC Napoli sein wahres Gesicht zeigen.
Eigentlich scheint alles geklärt. Eigentlich. Denn obwohl das 1:3 im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinals kaum mehr aufzuholen ist und Napoli ohnehin massiv höher einzustufen ist (was die Italiener vor einer Woche in Zürich bewiesen), stellt sich doch noch eine Frage: Was kann der FC Zürich im Rückspiel in Kampanien überhaupt noch erreichen? Für Ludovic Magnin ist es relativ simpel: «Mir und dem Verein ist es wichtig, dass wir unser Bestes zeigen, denn das haben wir vergangene Woche nicht.» Vielleicht hätten sie im Team vor dem ersten Duell mit den Italienern zu viel über den Gegner gesprochen: «Wir müssen die Dellen korrigieren, die wir erlitten haben.»
Ob das reicht, um den Rückstand aufzuholen, darf zumindest bezweifelt werden. Der FCZ-Trainer gibt sich gleichzeitig kämpferisch und optimistisch: «Ich will jedes Spiel gewinnen. Doch es ist nicht der Moment, um grosse Worte zu sprechen. Wir müssen es auf dem Platz zeigen.»
Der wohl einzige Zürcher, der trotz deutlicher Niederlage nicht wirklich unglücklich schien, war Benjamin Kololli. Der Torschütze repostete seinen frechen Penalty und jubelte auch schon auf dem Platz euphorisch – trotz des aussichtslosen Spielstandes. Ob er wieder so schiessen würde? «Vielleicht», sagt er. Sicher ist für ihn jedoch: «Wir wollen eine Reaktion zeigen.»
Eine Leistungssteigerung wird auch bitter nötig sein. Napoli hat nach dem 0:0 vom Sonntag gegen Torino einiges wiedergutzumachen. Deshalb ist davon auszugehen, dass es dem Tabellenzweiten der Serie A kaum etwas ausmachen würde, seinen Fans im San Paolo als Entschuldigung ein Schützenfest zu offerieren.