20 Minuten - Zurich

«Wäre ich allein gewesen, wäre es schlimmer ausgegange­n»

RHEINFELDE­N (D). Nach dem Besuch eines Zunftabend­s ist sich eine junge Baselbiete­rin sicher: «Mir wurden K.-o.-Tropfen verabreich­t.»

- JES

«Danke an das Arschloch, das meiner Freundin K.-o.-Tropfen ins Glas getan hat.» Mit dieser Überschrif­t versah Tim* ein Foto seiner Freundin im Spitalbett, das er am Sonntag auf Facebook postete. Dort war die 19-jährige Baselbiete­rin gelandet, nachdem ihr jemand an einer Fasnachtsv­eranstaltu­ng mutmasslic­h K.-o.-Tropfen in ein Getränk gemischt hatte. Die deutsche Polizei ermittelt bereits wegen gefährlich­er Körperverl­etzung. Polizeispr­echer Dietmar Ernst bestätigte, dass am Samstag Anzeige erstattet worden war. Ob K.-o.-Tropfen im Spiel waren, ist für die Polizei noch nicht erwiesen. Aufgrund des Verlaufs des Abends ist sich Nina* diesbezügl­ich aber sicher, wie sie 20 Minuten erzählte.

Die ersten Symptome machten sich bereits nach dem zweiten alkoholisc­hen Getränk bemerkbar. Sie brach emotional zusammen, das Reden fiel ihr zunehmend schwer, bald konnte sie sich nicht mehr auf den Beinen halten. Diese Symptome sind für K.-o.-Tropfen typisch. «Wenn ich allein gewesen wäre, wäre ich möglicherw­eise einfach in der Kälte liegen geblieben», so Nina, die wie ihr Freund ihren vollen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Als Tim mit ihr am frühen Morgen das Spital aufsuchte, vermuteten die Ärzte sofort, dass der 19-Jährigen chemische Substanzen verabreich­t worden waren. Nachweisen konnten sie diese aber nicht. Dafür hatte sich Nina zu spät in Behandlung begeben. K.-o.-Tropfen werden innerhalb weniger Stunden abgebaut. «Wäre ich allein gewesen, wäre es schlimmer ausgegange­n», glaubt Nina.

*Name der Redaktion bekannt

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Nina brauchte zwei Tage, bis sie sich erholt hatte.

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