Die Frucht, die alles kann
Das fruchtig-säuerliche Aroma des Granatapfels ist eines der Geheimnisse der orientalischen Küche. Du kannst mit ihm aber auch ein Müesli oder einen Braten veredeln.
Die rubinroten Kerne des Granatapfels sehen nicht nur wunderschön aus, sie schmecken auch fantastisch. Süss und saftig, ein wenig herb und mit erfrischender Säure gesegnet, passen sie zu Desserts und herzhaften Gerichten gleichermassen. In der Alltagsküche kannst du sie als bissfeste Zutat für ein Müesli verwenden, mit ihnen Kontrast zur Süsse eines Schoggidesserts setzen oder einem Salat mit Minze und Couscous zusätzlichen Pfiff geben. Ein Braten und eine Käseplatte gewinnen ebenfalls durch die Beigabe von Granatapfelkernen. Auf einer Mezze-Platte mit Babaganoush (Auberginenmus mit Tahina) oder Muhammara (Baumnuss-Peperoni-Pasta) sind Granatapfelkerne ein dekorativer und delikater Akzent. Oder wie wärs mit einem Schuss Granatapfelsaft im Prosecco? Ein idealer Apéro, längst nicht nur vor einem orientalischen Essen. Die aus dem Saft noch saurer Früchte gewonnene Granatapfelmelasse wiederum ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen libanesischen Küche. Wer den berühmtesten Salat des Landes, den Fatoush, zubereitet, sollte für das Dressing zu Olivenöl, Zitronensaft und Sumach auch ein paar Spritzer der fruchtig-säuerlichen Melasse geben. Diese gilt ausserdem in zahlreichen Gerichten mit Tomaten, Auberginen oder Linsen als unverzichtbarer Bestandteil und macht aus gebratener Pouletleber zusammen mit etwas Knoblauch und Koriandergrün einen absoluten Hochgenuss. Woher der Granatapfel stammt, ist nicht ganz klar, vermutlich aber aus Vorderund Mittelasien. Auf jeden Fall besitzt er eine lange Kulturgeschichte, findet schon in der Bibel Erwähnung und schaffte es in vielen Kulturen zum Symbol für Macht, Jugend und Schönheit. Heimisch sind die dornigen Granatapfelbäume heute vor allem im Mittelmeerraum: Damit die roten, glockenförmigen Blüten eine Frucht ausbilden können, brauchen sie nämlich genügend Wärme.