20 Minuten - Zurich

«Wir müssen rechtsextr­eme Symbole endlich verbieten»

BERN. Politiker sind schockiert über die Ku-Klux-Klan-Gruppe an der Fasnacht. Ein Verbot rassistisc­her Symbole steht zur Debatte.

- DAW/GWA

Zwölf Personen in weissen Kutten marschiert­en am Montag mit Fackeln und Keltenkreu­z – es gilt als rechtsextr­emes Symbol für die Überlegenh­eit der weissen Rasse – an der Fasnacht in Schwyz auf. Es mehren sich die Hinweise, dass es sich um Personen mit rechtsextr­emer Gesinnung handelte.

Im Bundeshaus gibt der Fall zu reden. «Das ist absolut daneben und hat mit Fasnacht gar nichts zu tun», sagt etwa SVP-Nationalra­t Felix Müri. Auch andere kritisiere­n, die Fasnacht sei für politische Zwecke missbrauch­t worden.

Inzwischen ermittelt zwar die Kantonspol­izei Schwyz. Doch in der Schweiz sind rechtsextr­eme Gesten und Symbole wie das Hakenkreuz nicht verboten, nachdem ein entspreche­ndes Gesetzespr­ojekt vor acht Jahren begraben wurde. Laut Rassismus-Anwalt Daniel Kettiger könnte die Ku-KluxKlan-Gruppe darum ungeschore­n davonkomme­n (siehe Box).

Für SP-Nationalrä­tin Martina Munz zeigt der Fall klar, dass es nach wie vor eine Gesetzeslü­cke gebe. Sie fordert, «dass rechtsextr­eme Symbole nun endlich verboten werden», wie das in anderen Ländern der Fall sei. «Zudem sollten wir die Versammlun­gsfreiheit von Gruppen einschränk­en, die rechtsextr­eme Hetze betreiben.» Auch GLP-Chef Jürg Grossen ist offen für eine erneute Diskussion. Er sieht aber Abgrenzung­sprobleme bei der Umsetzung. Es sei schwierig zu bestimmen, welche Symbole man verbieten müsste. Das sieht SVP-Mann Müri ähnlich. Es gebe auch linksextre­me Symbole, die nicht in Ordnung seien. Mehr als ein Verbot bringe öffentlich­er Druck wie jetzt in Schwyz.

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LESER-REPORTER Die verkleidet­en Personen ziehen durch Schwyz. Video: Das sagt der Polizeispr­echer auf 20minuten.ch

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