Careport-Mitarbeiter suchen Hilfe bei Politikern
ZÜRICH. Die Careport AG soll bald nicht mehr Passagiere am Flughafen Zürich betreuen. Dagegen gibt es massiven Protest.
Die Mitarbeiter der Firma Careport helfen seit zehn Jahren behinderten Passagieren oder alleinreisenden Kindern am Flughafen Zürich. Doch wie im Februar bekannt wurde, hat der Flughafen den Auftrag für die Passagierbetreuung nicht mehr an den langjährigen Anbieter vergeben, sondern den Neuling Goldwings vorgezogen.
Laut E. E.* bangen nun fast alle der über 200 Mitarbeiter um ihre Existenz. Seit fünf Jahren arbeitet der 67-Jährige bei Careport. «Ich wundere mich, weshalb der Auftrag an eine griechische Firma gegangen ist.» Zudem existierte die Firma bei der Vergabe noch gar nicht offiziell. «Wie kann das gehen? Das ist rechtlich doch gar nicht möglich.»
Careport hat diese Angelegenheit an das Verwaltungsgericht weitergeleitet und Einspruch erhoben, wie 20 Minuten weiss. Es sei aber noch kein Entscheid gefallen. Zudem hat die Personalvertretung von Careport Regierungsrätin Carmen Walker Späh und Stadtpräsidentin Corine Mauch – beide sitzen im Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG – angeschrieben und um Hilfe gebeten. «Bis jetzt haben wir keine Antwort erhalten», so der 67-Jährige. Wie die jeweiligen Sprecher sagen, werden Mauch und Walker Späh das Schreiben noch beantworten.
Bei der Airline Assistance Switzerland (AAS) – das Unternehmen und die griechische Firma Goldair Handling sind Aktionäre von Goldwings – heisst es, dass man gerne mit den CareportMitarbeitern zusammenarbeiten möchte. Zum laufenden Verfahren beim Verwaltungsgericht will sich CEO Dieter Streuli aber nicht äussern. Bei der Flughafen Zürich AG heisst es, dass die Vergabe an Goldwings allen rechtlichen Richtlinien entsprochen habe.
*Name der Redaktion bekannt
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